Pure Noise Records / VÖ: 3. Dezember 2021 / Hardcore
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Text: Michael Bohli
Mike Perez ist seit 1999 unter dem Namen No Bragging Rights in der Szene und versucht mit der Musik eine gesunde Perspektive auf das schwierige Leben zu finden. Mit der neusten und selbstbetitelten EP hat die Gruppe sich selbst produziert und präsentiert als Quartett mit frischen Einflüssen, ohne die eigene Vergangenheit aus der Musik auszuschliessen. Die Gruppe startet mit solcher Direktheit, dass man von den Klängen fast überrollt wird. «Strengths Perspective» lässt das Schlagzeug toben, die Gitarren holen Melodien ins Getümmel und der Gesang bringt die schönste Seite des Hardcores zum Scheinen.
Das Herz ist immer dabei, wenn No Bragging Rights aufdrehen, so geht trotz hohem Tempo keinesfalls die Nähe verloren. «Walking Blind» ist brutaler Angriff und dissonant angespielte Riffs zwischen harten Breaks, «No Bragging Rights» ist immer als Unterstützung gedacht. Melodischer Hardcore als Therapie, als helfende Hand in Notsituationen. Wie die wundervollen Gesänge von «Breaking Point», bevor alles wieder in den Abgrund zu stürzen droht. Das führt zu kurzen Anleihen an klangvollen Punk («The Weight»), mit rasantem Drumming als Boden.
Episch mit Double-Bass und nach Versöhnung schreiender Stimme endet «Unapologetic» auf beeindruckende Weise die Veröffentlichung. In weniger als einer halben Stunde kämpft man sich mehr Luft zum Atmen zurück und durchbricht mit Songs wie «Stages» Blockaden. Es tut gut zu wissen und zu hören, dass No Bragging Rights wieder da sind. Laut und verständnisvoll, direkt und voller Gefühl.