Band: Nine Inch Nails
Album: Hesitation Marks
Label/Vertrieb: Polydor (Universal)
Veröffentlichung: 30. August 2013
Webseite: nin.com
Geschrieben von: Nicole Imhof
Ein neues Nine Inch Nails Album… yes! Endlich, nach fünf Jahren Pause mit NIN legt Mastermind Trent Reznor wieder eine neue Scheibe auf den Tisch. Danke! Und alle hardcore Fans werden meine nächsten Zeilen des Lobes gar nicht zu lesen brauchen, ihr habt das Ding eh schon alle zu Hause. Trotzdem… ich versuche meinen Eindruck in Worte zu fassen.
Ruhiger, reifer vielleicht und trotzdem unüberhörbar ein Nine Inch Nails Werk. Den einen mag die fehlende Aggressivität stören, doch langweilig oder energielos ist „Hesitation Marks“ keineswegs. Im Gegenteil. Energie und Dynamik pur von A bis Z. Der gute Herr Reznor trägt momentan halt einfach keine Kämpfe aus, die sowieso sinnlos sind und dann ist er mittlerweile in den zarten Händen seiner Frau Mariqueen Maandig gelandet, das hat garantiert alles einen spürbaren Einfluss.
Überhaupt sind Parallelen zum How To Destroy Angels (das letzte Album von Trent in Zusammenarbeit mit seiner Frau) deutlich zu hören. Songs wie „Find My Way“ oder „While I’m Still Here“ hätten gut auch auf „Welcome Oblivion“ Platz gefunden und sind vor allem mit Trents Gesang ein Hörgenuss zum dahinschmelzen.
„Hesitation Marks“ ist die Komprimierung allen Schaffens von Reznor und deshalb klingt es für mich nie fremd oder gar neu. Am Rock’n’Heim Festival dieses Jahr, als ich Nine Inch Nails seit langem wieder einmal live erleben durfte, fiel mir gar nicht auf, dass ich die ersten drei Songs der Setlist nicht kannte. So vertraut schien mir alles. Beim Züri Openair wusste ich dann bereits Bescheid und achtete mich auf diese neuen Songs. Und sie passten und wie. Die beiden Shows waren so genial, dass ich hier sowieso nur Positives schreiben kann und zugegebenermassen voreingenommen bin. Denn ich bin noch immer hin und weg.
Und einverstanden, leichte Pop-Tendenzen lassen sind nicht von der Hand weisen, da muss ich zustimmen. Aber wenn Pop immer so klingen würde, was für ein Segen wäre das. Die Herren Reznor, Atticus Ross und Alan Moulder haben sich für ihr neues Album Zeit gelassen und das hat sich gelohnt. Songs wie „Copy Of A“ oder „Came Back Haunted“ sind hypnotisch und wenn sie sich erst einmal im Körper eingenistet haben, dann kann man nicht mehr anders, als diese treibenden Beats zu lieben. Was monoton und harmlos anfängt, wird immer intensiver und spitzt sich zu, bis die Stimmung auf dem Höhepunkt ist. Genial.
NIN lassen mich mit diesem Album einerseits träumen und schweben und andererseits hält es mich mit einer geballten Ladung an elektronischen Klängen und Abwechslungsreichtum sowas von wach und auf Trab. Spannend und niemals langweilig.
Definitiv eines meiner Lieblings-Albums des Jahres. In der Endlos-Schleife zu allen Beschäftigungen und Lebenslagen.
Tracklist:
1. The Eater Of Dreams
2. Copy Of A
3. Came Back Haunted
4. Find My Way
5. All Time Low
6. Disappointed
7. Everything
8. Satellite
9. Various Methods Of Escape
10. Running
11. I Would For You
12. In Two
13. While I’m Still Here
14. Black Noise
Bandmitglieder:
Trent Reznor
Atticus Ross
Alan Moulder
Gründung:
1988