Band: Nihiling
Album: Batteri
Genre: Post-Rock
Label/Vertrieb: Kapitän Platte / Cargo
VÖ: 5. Mai 2017
Webseite: nihiling.de
Als 2014 das selbstbetitelte Werk der Hamburger Band Nihiling erschien, war ich selber nicht komplett überzeugt. Zwar zeigten die Musikerinnen und Musiker, dass sie kreativ mit dem Post-Rock umzugehen wissen, manche Ideen konnten aber nicht formvollendet ausgeführt werden. Mit dem Nachfolger „Batteri“ steht uns nun aber endlich ein Album bevor, das die Band bestens von ihren beiden Seiten zeigt. Denn hier erhält man nicht nur neue und abenteuerliche Instrumental-Songs, sondern Grenzerfahrungen.
Die erste Seite von „Batteri“ lässt Nihiling mit mehrstimmigem Gesang, surrenden Synthies und effektvollen Melodien die unbekannten Gewässer erforschen. Klassischer Post-Rock kann man hier endlich komplett vergessen, vielmehr wagt die Gruppe ihre eigene Interpretation des Genres. Das wird sogar soweit getrieben, dass man bei Stücken wie „Lungs“ kratzenden Pop erhält. Und das ist wundervoll anzuhören, wie die klangliche Version einer sinnefordernden Bergwanderung. Sobald man „Batteri“ aber wendet, werden auch die bisher Abgestossenen wieder umgarnt.
Denn Nihiling brechen nicht komplett mit den ausufernden und stimmenlos gestalteten Gitarrenliedern – nein, Epen wie „Idiot“ holen den Post-Rock klirrend und vibrierend zurück. Cello und Klavier mischen sich unter die Muster und schnell werden damit nicht nur die Tapeten hinter dem Plattenspieler lebendig. Denn das vierte Studioalbum der Hamburger ist endlich der gewünschte Ausbruch, die Veränderung mit Kanten und die dröhnende Verpuppung. Mit einem wunderbaren DIY-Flair und perfekt für die nächtlichen Raubzüge im Kopf.
Tracklist:
1. Ottersong
2. Power Rangers
3. Lungs
4. Robe
5. Prey
6. Cellardoor
7. Idiot
8. Funeral
Bandmitglieder:
Jan – Schlagzeug
Marco – Gitarre
Noemi – Gesang, Gitarre und Klavier
Gorka – Gesang und Gitarre
Alexandra – Gesang, Bass und Cello
Gründung:
2006
Text: Michael Bohli