Band: Mrs. Piss
Album: Self-Surgery
Genre: Alternative / Metal
Label: Sargent House
VÖ: 29. Mai 2020
Webseite: sargenthouse.com
Es gibt Alben, über deren Existenz kann man nur glücklich sein, da reichen auch knappe 20 Minuten voller lautem Ausdruck. Was Chelsea Wolfe und Jess Gowrie an Gitarre, Gesang und Schlagzeug hinlegen, ist ein wahres Brett. „Self-Surgery“ als schmerzender Titel, ein gewagtes Covermotiv und dann der Name dieses neuen Duos, Mrs. Piss. Zwei Frauen gegen den Rest der misogynen Welt, mit einer Krawalleinstellung und Lieder, die Wunden aufreissen und keinesfalls Pflege bereithalten. Was 2017 auf der gemeinsamen Tour zum Album „Hiss Spun“ begann, ist jetzt Wirklichkeit geworden.
Mrs. Piss verbinden in den acht Liedern ihre kollektiven Erfahrungen in den Bereichen von Alternative Rock, Metal und Industrial. Ungeschönt und gegen den Strich gebürstet, Songs voller Stacheln und dreckigen Verzerrungen. Das Intro „To Crawl Inside“ macht sofort klar, hier wird kein Raum für Ausreden geboten, „Downer Surrounded by Uppers“ legt mit Metal-Riffs und einem punkigen Tempo nach. So düster und brachial hat man Wolfe noch nie erlebt, die Art steht ihr aber mehr als gut.
Im Hintergrund von „You Took Everything“ wird bestialisch geschrien, Mrs. Piss holen sich zurück, was ihnen schon immer zugestanden hätte. Eigenständigkeit, Bewegungsfreiheit und die eigene Lust. Die Lieder auf „Self-Surgery“ sind kurzgehalten und betören deswegen ungemein, «Mrs. Piss» ballert am Ende noch einmal kräftig für alle, die es noch nicht begriffen haben: Hier stehen unsere neuen Herrscherinnen. Hoffentlich erweitert sich der Kreis der beteiligten Künstlerinnen bald.
Tracklist:
1. To Crawl Inside
2. Downer Surrounded by Uppers
3. Knelt
4. Nobody Wants to Party With Us
5. M.B.O.T.W.O.
6. You Took Everything
7. Self-Surgery
8. Mrs. Piss
Bandmitglieder:
Chelsea Wolfe
Jess Gowrie
Gründung:
2017
Text: Michael Bohli