Band: Moscow Mule
Album: Moscow Mule (EP)
Genre: Dark-Rock, Post Punk
Label/Vertrieb: Eigenvertrieb
Veröffentlichung: 1. November 2014
Website: Moscow Mule bei FB
Geschrieben von: Michael Bohli
Endlich ist sie da, die erste Veröffentlichung meiner liebsten Band aus Zofingen. Das Trio Luca Marti, Cheryl Kubin und Désirée Graber hat mit “Moscow Mule” ihre Debüt-EP pressen lassen und dabei eine tolle Zusammenstellung von bereits bekannten und gerne live gehörten, und noch neueren Songs eingespielt. Verpackt in einer schlichten, aber süss gestalteten Kartonhülle, weiss die CD zu überzeugen.
Und gleich mal als Erleichterung: Die Produktion und das Mastering sind sehr gelungen, der Klang ist genügend druckvoll und hat Volumen. Die Abmischung balanciert sanften Gesang und grummelnde Bassspuren auf gesunde Weise, die Gefahr des Klangbreis wurde umschifft.
Der Einstieg, mit dem in meinen Augen eher simplen “On The Road”, ist noch ein zahmer. Die Instrumente werden im Zaum gehalten, nur der Gesang erlaubt sich den spannenden Wechsel zwischen den beiden Stimmen von Désirée und Cheryl. Bereits aber beim “Rain Dancer” treten die ersten Taktwechsel auf den Platz und die Gitarre klingt teilweise, als wäre sie die Treppe runter gefallen und nun in einem alten Piano festgesteckt. Genau solche Klangexperimente sind für mich einer der wichtigsten Aspekte der Band. Gerade die Gitarre wechselt dabei oft die Klangfarbe und bietet mehrere Spuren in eigenwilligem Zusammenspiel.
Das Trio hat keine Furcht davor anzuecken und will nicht allen gefallen. Gut so, denn Konsensmusik gibt es schon mehr als genug. Wobei hier auch die ruhigen Momente genügend Spannung aufweisen um den Hörer bei Stange zu halten. Sei es Melodien mit wortlosem Gesang zu untermalen oder ein gemächliches Schlagzeug als Songüberleitung einzusetzen. Es funktioniert so gut, dass man denkt, diese Band veröffentlicht seit Jahren regelmässig Platten. Auch die Texte reichen im faszinierenden Spektrum von skurril („Chinese Take-Away“) bis nachdenklich, klar dargeboten ohne Akzent.
Moscow Mule haben das Ziel reitend und mit grossem Vorsprung auf das Feld erreicht und dürfen sich nun verdient ausruhen. Unterwegs haben sie nicht nur Fans gewonnen und die verdienten Zwischenmahlzeiten eingenommen, sondern teilweise auch eine Wand einstürzen und eine alte Hütte abbrennen lassen. Düster, interessant, punkig, ideenreich und zu keiner Sekunde langweilig. Ich bin echt und wahrlich begeistert!
Zu beziehen ist die EP zurzeit nur bei der Band, schreibt sie doch via Facebook-Page an.
Tracklist:
1. On The Road
2. Rain Dancer
3. Indian Spirit
4. General & Son
5. Mr. O’Connor
6. Look Like Mud
7. Chinese Take-Away
Bandmitglieder:
Désirée Graber –Gitarre / Gesang
Cheryl Marti – Bass /Gesang
Luca Marti – Schlagzeug
Gründung:
2010