Band: Mono Void
Album: Reflections
Genre: Alternative Rock
Label: Eigenveröffentlichung
VÖ: 12. Oktober 2019
Webseite: monovoid.ch
Wieso heisst es eigentlich Rock? Weil sich dieser Stil felsenfest gegen alle Veränderungen stemmt und sogar in einer fernen Zukunft wieder aktuell wird, in der die Menschheit die Erde schon lange verlassen hat? Diese Perspektive nehmen Mono Void ein, welche nach langen gemeinsamen Jahren hinter den Instrumenten nun unter diesem Namen den eher simplen Aspekt dieser Musikform ausleben. Sonst Ingenieure, Architekten und Designer, jetzt leicht vermummte Zeitzeugen, welche in unserer Gegenwart mit „Reflections“ plötzlich ihre Vergangenheit wachsen lassen.
Dieses Wechselspiel der Zeitebenen kann für vieles als Argument angeführt werden, wie etwa die Stimmung, welche die Lieder von Mono Void verbreiten. Denn immer wieder denkt man bei dem Rock dieser Gruppe aus Zürich an Bands, welche im letzten Vierteljahrhundert unterwegs waren. Direkte und dreckige Riffs, kein Schnickschnack, Lieder welche zum Mitgröhlen und Pogotanzen gleichermassen geeignet sind. „Out Of Reach“ macht dies mit dem Refrain, „Acrobat“ mit dem inbrünstigen Gesang und den Verzerrungen. Das ist etwas Punk, eine Prise Indie und vor allem alternativ.
„Reflections“ bieten eine versucht andere Sicht auf den heimischen Rock, ohne Bedenken und Zwänge. Das ist erfrischend, könnte im Songwriting aber etwas ausgereifter sein. Mono Void schnitzen grosse Stücke an Material aus dem Kosmos und wollen nicht über Details diskutieren. Viel eher fühlt man sich plötzlich in ein Pub transportiert, inmitten einer wilden Party mit vielen, überschwappenden Krügen. Ein Zustand, den man auf jeden Fall vermissen würde, was die Retrowelle dieser möglichen Zukunft nachvollziehbar macht.
Tracklist:
1. Egoist
2. Out Of Reach
3. Acrobat
4. Ingorance
5. Weird Encounters
6. A Quiet Place
7. Reflections
8. Masterpiece
9. Red Giant
10. Interlude
11. Ogaki
Bandmitglieder:
Wulli – Gesang, Gitarre und Synthesizer
Vinz – Gitarre
Sigi – Bass
Flo – Schlagzeug
Gründung:
2009
Text: Michael Bohli