Band: Moby
Album: All Visible Objects
Genre: Trip Hop / Electronica
Label: Little Idiot
VÖ: 15. Mai 2020
Webseite: moby.com
In zuverlässiger Regelmässigkeit kommt er zurück: Moby hat wieder neues Material am Start. Zwei Jahre nach dem letzten Album „Everything Was Beautiful, And Nothing Hurt“ erscheint diesen Mai sein neues Werk „All Visible Objects“.
Das neue Album versetzt den respektive die geneigte*n Hörer*in zunächst zurück in die späten Neunziger. Da ist er wieder, dieser Groove der moby’schen Meisterwerke: Flächige Synthies, Klaviermelodien und atmosphärischer Gesang prägen die ersten Songs, er scheint sich wieder versöhnt zu haben mit der Welt. Ein wenig zumindest. Die kürzlichen Ausflüge in einen unschönen EDM-Gigantismus sind jedenfalls Geschichte, man fühlt sich ganz wohl in dieser neuen, alten Welt. Überrascht wird man nicht.
Natürlich bricht hier und da noch immer die Wut hervor, allerdings in erträglichem Masse. Das zeigt die Single „Power Is Taken“. Es ist der mit Abstand lauteste Song auf dem Album, artet aber bei Weitem nicht so sehr aus wie noch vor vier Jahren. Nach diesem kurzen Knaller erscheint aber der Rest, der noch folgt, leider regelrecht handzahm; die Songs werden gegen Schluss immer reduzierter und ruhiger, teilweise fast ambientös – und lassen Dringlichkeit und Intensität vermissen.
„All Visible Objects“ beinhaltet insgesamt viele solide und wenige grossartige Songs („Power Is Taken“, „Forever“). Man wird das Gefühl nicht los, dass hier ein Versuch stattfindet, die sehr unterschiedlichen Schaffensphasen der letzten drei Jahrzehnte zu vereinen. Der musikalische und atmosphärische Graben zwischen den Songs ist allerdings zu gross, um schadlos überwunden zu werden. Es mag sich einfach keine Gesamtwirkung einstellen.
Tracklist:
1. Morningside
2. My Only Love
3. Refuge
4. One Last Time
5. Power Is Taken
6. Rise Up In Love
7. Forever
8. Too Much Change
9. Separation
10. Tecie
11. All Visible Objects
Bandmitglieder:
Moby
Gründung:
1978
Text: Cornelia Hüsser