Band: Miss Kryptonite
Album: Miss Kryptonite
Genre: Rock
Label: Eigenveröffentlichung
VÖ: 30. November 2018
Webseite: misskryptonite.ch
Doof gesagt kann man Bands und Künstler in zwei Gruppen einteilen: Solche, die sich an Konzerten zu neuen Höhen aufspielen und ihr Material ausweiten, und andere, welche sich im Studio austoben und live dann eher den minimalistischen Weg wählen. Spannend wird es darum immer, wenn eine befreundete Gruppe den Weg in das Studio geschafft hat und ihr erstes Erzeugnis vorlegen kann. Wie Miss Kryptonite aus Zofingen, welche ihr Rock-Debüt aus Sternenstaub erschaffen haben und vitaler als je zuvor erscheinen.
Schnell wird einem beim Hören bewusst, diese Band will nach vorne, hier ist Stillstand ein Wort, das verbannt wurde. „I Hear Whoo“ und „Powder Train“ zeigen somit gleich, dass hohes Tempo und packende Riffs bei Miss Kryptonite die Streitwaffen sind. Dazu gesellt sich der verzerrt aufgenommene Gesang von Frontfrau Désirée Graber, welche immer wieder in die Lagen des Sopranes abgleitet – was zu emotionalen Ausbrüchen führt, welche Gitarrist Andres Pfister geschickt in seine Läufe einverleibt. „Fire“ ist hier klarer Höhepunkt mit Punch und Ausrufen.
Dass die Band aus den Aschen von Moscow Mule entstanden ist, das kann in gewissen Strukturen und Erzählweisen herausgespürt werden, beim ersten Werk von Miss Kryptonite geht es aber klar um die Emanzipation. Hier werden einzelne Synthiespuren um die Gitarren gewickelt („Agnes Stone“), hier wird der Blues in die Räume gelockt und mit Garage- und Grunge-Rock verknotet („Little Lucie“). Und auch wenn gewisse Ideen und Stellen noch nicht perfekt passen wollen, diese Veröffentlichung macht immer Freude. Wenn sich die Band beim Nachfolger einen Produzenten gönnt, dann steht dem intergalaktischen Ruhm nichts mehr im Weg.
Tracklist:
1. Powder Train
2. I Hear Whoo
3. Fire
4. Bird
5. Agnes Stone
6. Naughty Sophie
7. Little Lucie
Bandmitglieder:
Désirée Graber – Gitarre und Gesang
Andres Pfister – Gitarre
Mischa Castiglioni – Bass
Tobias Zbinden – Schlagzeug
Gründung:
2017
Text: Michael Bohli