Band: Mirayon
Album: A Tale Of Challenging Hope
Genre: Progressive Rock / Metal
Label: Eigenveröffentlichung
VÖ: 19. September 2020
Webseite: mirayon.com
Wenn der Bass zum ersten Mal bei „It’s Not About Perfection“ zum Leben erwacht, sind die Assoziationen mit Riverside nicht die einzigen Vergleiche, welche sich beim Genuss von „A Tale Of Challenging Hope“ anbieten werden. Die seit 2015 existierende Gruppe Mirayon scheut sich zum Glück nicht, grosse Namen der progressiven Rock- und Metalrichtungen zu zitieren – denn ihre eigene Stimme drückt trotzdem in jedem Lied durch. Wunder und Staunen müssen erhalten bleiben, das wird bereits mit dem Bandnamen angedeutet und in den Texten der zweiten Scheibe fortgeführt.
Ob man nun wie Daniel Schmid, der das lyrische Konzept erarbeitet hat, selbst an eine höhere und schützende Macht glaubt, das sollte keine zu grosse Rolle spielen. Mirayon erlauben sich nämlich universelle Betrachtungen unserer Lebensweise, welche mit harten Riffs, mit marschierenden Rhythmen und wild aufspielenden Gitarren garniert werden. „Struggle“ ist ein Fest der Wechsel, ein Prog-Song voller Fingerfertigkeit, dagegen stellt sich „Change Me“ mit dunkler Klangfärbung langsamen Tempo. Zweifel und Ängste gehören zu der Musik wie Hochgefühle.
Thematisch war es nicht ganz zu vermeiden, dass Mirayon, welche als Quartett mit ergänzenden Gastmusikern auftreten, ohne Kitsch bei „A Tale Of Challenging Hope“ musizieren. So ist besonders das abschliessende „You Are The Light“ nahe an der Selbsthilfe von Neal Morse, „I Am His Child“ liebt die überlebensgrossen Melodien. Die Gruppe hat ein Prog-Album geschrieben, das sich niemals im düsteren Nihilismus verliert, sondern das Licht scheinen lässt und sich in der Szene keinesfalls verstecken muss.
Tracklist:
1. It’s Not About Perfection
2. We Run We Hide
3. Change Me
4. I Am His Child
5. Free
6. Struggle
7. I Need Forgiveness
8. I Run Away
9. You Are the Light
Bandmitglieder:
Silas Bitterli – Gesang
Dario Colombo – Gitarre
Cyril Stoller – Keyboard
Daniel Schmid – Bass
Gründung:
2015
Text: Michael Bohli