Band: Mike Oldfield
Album: Return To Ommadawn
Genre: Progressive Rock
Label/Vertrieb: Virgin / EMI
VÖ: 20. Januar 2017
Webseite: mikeoldfieldofficial.com
Was 1975 unter dem Namen „Ommadawn“ als drittes Album des Künstlers Mike Oldfield das Licht der Welt erblickte, war wie seine zwei Vorgänger ein praktisch instrumental gehaltenes Werk, das in zwei langen Kompositionen seine Wirkung aus wiederkehrenden Motiven holte. Damals stand der Progressive Rock mit vielen Folk-Anteilen noch für grosse Qualität; Oldfield wurde einer der Vorreiter des Genres. 2017 sieht die Lage etwas anders aus: Die Stilrichtung ist verstaubt, der Künstler hat sich selber zu Tode kopiert.
Kann die Fortsetzung „Return To Ommadawn“ dem Klassiker die Instrumente reichen? Man zweifelt ja schon etwas, doch ohne es bewusst zu versuchen, nimmt einen die Musik von Mike Oldfield erneut gefangen. Denn alles ist wieder hier: Seine Markenzeichen-Gitarren, Melodien, die sich über 20 Minuten hin verändern und aufblühen, unzählige Instrumente. Aufgeteilt in zwei lange Teile, ist das Werk eine Verbindung von Prog, Folk und World. Wie oft bei Oldfield hat man auch hier das Gefühl, die Erde oder komplett neue Welten zu entdecken. Sicherlich nicht ohne Kitsch, aber Progressive Rock baut damit schliesslich seine Fundamente.
„Return To Ommadawn“ ist wie eine Sinnessuche in musikalischer Form, eine Besinnung auf die wahren Stärken. Das Album benötigt keine eingängigen Hits, keine Sänger, die alles an sich reissen – und streut unauffällig seine Momente in die lebendige Musik. Mike Oldfield hat sich richtig entschieden und ohne zu viele eigene Ideen zu kopieren neue Musik erschaffen. Ob das Album nun aber besser ist als seine Verwandten, das muss wohl jeder selber entscheiden. Im Familienfoto macht es sich auf jeden Fall gut und trägt ein nettes Lächeln.
Tracklist:
1. Return To Ommadawn Part 1
2. Return To Ommadawn Part 2
Bandmitglieder:
Mike Oldfield – Songwriting, Produktion und Instrumente
Gründung:
1967
Text: Michael Bohli