Band: Metz
Album: Atlas Vending
Genre: Noise Rock / Punk
Label: Sub Pop Records
VÖ: 9. Oktober 2020
Webseite: metzztem.com
Sie wollten ihre Musik nie zu stark intellektualisieren oder zu lange überdenken, das bewiesen Metz mit ihrem Noise-Punk bisher sehr wohl. Mit „Atlas Vending“, dem bereits vierten Album ihrer Karriere, haben sie es trotzdem geschafft, den lärmenden Rocksongs eine neue Wahrnehmung zu verleihen. Die zehn Stücke wirken packend und dynamisch, vergessen trotz den wilden Passagen niemals ihre Struktur. Ein klarer Gewinn.
Nach der Raritätensammlung „Automat“ haben sich die drei Mannen von Metz unsere Welt erneut genau angeschaut und gemerkt: Es läuft verdammt noch mal zu vieles schief. In den gesellschaftlichen Strukturen herrschen die Ungleichheiten, Ängste werde geschürt, Paranoia regiert unsere Gedankenmuster. Her also mit dem kratzenden Gitarrenfeedback, dem knüppelharten Schlagzeug und den herausgeschrienen Sätzen. „Atlas Vending“ teilt aus, verprügelt die Übeltäter – und besitzt genügend Sicherheit, eine gewisse Beständigkeit und Ruhe im Klang zuzulassen. „Blind Youth Industrial Park“ ist ein solches Beispiel, „Hail Taxi“ dämmt das lodernde Feuer in der Hälfte ebenfalls ein.
Das tut der Musik gut, das lässt deren Wirkung noch intensiver erscheinen. Schliesslich werfen Metz nicht bloss ein anarchistisches Krawallfest, sondern wollen uns dazu bringen, an den Zuständen zu wachsen und den Wechsel herbeizuführen. Der ist so nötig wie die heftigen, aber unwiderstehlichen Lieder der Kanadier. „The Mirror“ ist da, sieh dich selbst darin.
Tracklist:
1. Pulse
2. Blind Youth Industrial Park
3. The Mirror
4. No Ceiling
5. Hail Taxi
6. Draw Us In
7. Sugar Pill
8. Framed by the Comet’s Tail
9. Parasite
10. A Boat to Drown In
Bandmitglieder:
Alex Edkins – Gesang und Gitarre
Chris Slorach – Bass
Hayden Menzies – Schlagzeug
Gründung:
2008
Text: Michael Bohli