Band: Mercury Circle
Album: The Dawn of Vitriol
Genre: Dark Rock / Doom
Label: Noble Demon / The Vinyl Division
VÖ: 14. August 2020
Webseite: Mercury Circle bei FB
Wer ein Intro auffährt, das viereinhalb Minuten andauert, der meint es mit seiner schweren und düsteren Musik ernst. „The Dawn of Vitriol“ klingt während der gesamten Länge immer ehrlich und gross, das erste Album des brandneuen Projektes Mercury Circle ist eine Scheibe, die viel Eindruck hinterlässt. Die Formation, zusammengestellt aus Mitgliedern von Bands wie Swallow the Sun, Iconcrash, To/Die/For und mehr, verbindet Dark Metal mit Wave, Doom und Post-Metal. Eine alchemische und abwechslungsreiche Masse.
Gläsern ist „The Dawn of Vitriol“ im eigentlichen Sinne nichts, bietet die Band um Jaani Peuhu von Russ geschwärzte Takte, die sich bei der Epik, wie der melancholischen Stimmung gleichermassen bedienen. „The Beauty of Agony“ ist eine solch dunkle Blüte, Mercury Circle lassen das Lied zuerst anschwellen, um im Refrain auszubrechen und tiefe Gitarrenriffs zu züchten. In eine andere Richtung zieht danach „Black Flags“, das mit hohem Gesang und den elektronischen Klangspuren wirkt, wie eine neue Single von Palms. Das ist emotional, unerwartet und fesselt sofort. Ein Meisterstück des Songwritings.
Doch Mercury Circle haben ihr Pulver noch nicht verschossen, lässt das sehnsüchtige „The Last Fall“ die Umgebung zu einer kargen Weite werden, das Herz aufflammen. Bis bei „New Dawn“ die Aussichtslosigkeit wieder etwas weggedrängt wird, mit tollem Basslauf und einer extremen Sogwirkung. „The Dawn of Vitriol“ ist ein Album, das jedem Verfechter der emotionalen und stimmungsvollen Heavy Music gefallen wird.
Tracklist:
1. Oil of Vitriol
2. The Beauty of Agony
3. Black Flags
4. The Last Fall
5. New Dawn
Bandmitglieder:
Jaani Peuhu – Gesang, Gitarre und Synthesizer
Jussi Hämäläinen – Gitarre, Synthesizer und Gesang
Juppe Sutela – Gitarre
Ande Kiiski – Bass
Juuso Raatikainen – Schlagzeug
Gründung:
2019
Text: Michael Bohli