Band: Maulgruppe
Album: Hitsignale
Genre: Punk Rock
Label: Major Label
VÖ: 24. Mai 2021
Webseite: Facebook
Primzahlen, trojanische Pferde und Schreibblockaden: Die Themenvielfalt auf „Hitsignale“ ist gross und ungewohnt, solche Sätze und Gedanken findet man leider zu selten in der deutschsprachigen Welt der Punk- und Rockklänge. Maulgruppe sind aber nicht jede Band, sondern seit ihrem Debütalbum „Tiere In Tschernobyl“ eine neue Verbindung von Kunst und Musik. Post-Punk, Achtzigerjahre und elektronische Elemente zwischen hingerotzten Aussagen und Riffs, das hat sich auf der neuen Scheibe nicht gross verändert.
Es ist dann auch gleich „Prim die Zahl“, bei dem alle Zutaten von „Hitsignale“ innert weniger Takte dargeboten werden. Der Bass scheppert genüsslich, Jens Rachut jongliert mit seinen Worten, das Schlagzeug ist stoisch und das Kräfteringen erfolgt zwischen Tasten und Saiten. Maulgruppe bieten nervöse Lieder, die vor Energie fast explodieren und wunderbar schmutzig und ungenau erscheinen. „Schwarzer Hund“ rumpelt und poltert, „Im Pferd geblieben“ ist das inhaltliche Highlight und voller Sturmverhalten. Allgemein gilt: Lärm und Chaos sind willkommen, man beachte nur mal den Hintergrund bei „Der Spuk“ – da überlagern sich alle Instrumente.
„Hitsignale“ ist weniger ein Hitalbum als der Vorgänger, ebenso wirken elf Lieder alle ähnlich – überzeugen dafür auch gleichermassen. Maulgruppe haben ihren Zaubertrank gefunden und diesen über die Kompositionen geschüttet. Punkig, direkt und ohne jemals leise zu sein. Man wird von den Sounds eingesogen und lässt die Signale im Kopf dröhnen – „Kakteen verblühen nie“ sorgt am Schluss gar noch für den unkontrollierten Chorgesang.
Tracklist:
1. Prim die Zahl
2. Flug X1 Strich 22
3. Schwarzer Hund
4. Studentenserum
5. Im Pferd geblieben
6. Oktober
7. Hitsignale
8. Der Spuk
9. Narzissenwelt
10. Geisteraffen
11. Kakteen verblühen nie
Bandmitglieder:
Jens Rachut – Gesang
Frank Otto – Gitarre
Markus Brengartner – Schlagzeug
Gründung:
2018
Text: Michael Bohli