Reprise Records / VÖ: 11. September 2020 / Sludge, Progressive Metal
mastodonrocks.com
Text: Cyril Schicker
Mastodon. Ja, Mastodon. Die Grammy-preisgekrönten Notenschlüsselvirtuosen aus Atlanta (USA) platzen seit jeher so ziemlich alles platt, was nicht bei zweieinhalb auf den Bäumen ist.
Inzwischen haben „the fab 4“ 20 Bandjahre auf dem Buckel, zeigen sich aber mit „Medium Rarities“ trotz Bienenfliess und Körperraubbau einmal mehr frisch regeneriert und neu motiviert. Das anvisierte achte Studio-Album musste zwischenzeitlich zwar COVID-19 weichen – dafür erblickte „Medium Rarities“ das Licht der weiten, nicht immer schönen Welt. Die hauptsächlich aus seltenem Live-Material, Instrumentalfassungen und Cover-Versionen bestehende Kompilation überzeugt, ist doch die Auswahl mit Stücken von Feist, The Flaming Lips und Metallica prominent wie Mastodon-passend stilistisch bunt besetzt.
Die insgesamt 16 Songs geizen allesamt nicht mit Reizen, meine persönlichen Highlights sind aber das sakrale „White Walker“ und die verträumt epische Fassung von „Jaguar God“. Aber wie erwähnt, „Medium Rarities“ gefällt als Ganzes – und damit verbunden sind auch die eingegangenen Kollaborationen (Butthole Surfer Gibby Haynes, Scott Kelly von Neurosis) ein Schmankerl. Mastodon. Ja, Mastodon. Ihr habt es ganz richtig gemacht. „Medium Rarities“ ist alles andere als eine Best-of-Scheibe: ein verdammt unterhaltender Sampler.