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Band: Marsheaux
Album: Lumineux Noir
Label/Vertrieb: Out of Line
Veröffentlichung: 25. September 2009
Website: www.marsheaux.com
Geschrieben von: Luke J.B. Rafka
Neue Synthgöttinnen erklimmen den Olymp der Popmusik!
Das, was ich bisher aus Griechenland kannte, waren Gyros und Tzaziki, genialer Schafskäse und vielleicht auch noch der Djungelkönig Costa Cordalis oder die Schleiereule mit den Augenrändern Vicky Leandros. Aber jetzt hat Griechenland nicht nur einen alternden Fussballgott namens Otto Rehakles, sondern neue Synthgöttinnen auf dem Olymp der Popmusik. Lange habe nicht mehr so schöne Melodien, mit ausdrucksvoll erotisch daher gehauchten Stimmen gehört. Hut ab und volle Punktzahl für diese ruhigen Synthklänge!
Ja, der Name des Albums sowie der Band lässt vermuten, dass die jungen Damen aus Frankreichs Süden kommen, aber dem ist absolut nicht so. Südländerinnen sind sie durch und durch, aber halt nun mal aus Griechenland. Nun ist also mein Horizont auch ein wenig gewachsen, Marsheaux kommen aus dem schönen Thessaloniki und kredenzen mit ihrem aktuellen Album “Lumineux Noir“ ein Prachtstück der Synthiereihe EXCLUSIVE!!!
Marianthi und Sophie zogen im Jahre 2000 nach Athen und gründeten dort, um ihre Vorliebe für elektronische Popmusik ausleben zu können, die Gruppe Marsheaux. Der Name leitet sich aus den ersten beiden Silben der Namen der Bandmitglieder ab. Schöne analoge Klänge, wie in den alten 80er Jahren liefern die zwei jungen Damen aus der zweitgrössten Stadt Griechenlands.
Ein ruhiges, romantisches Album – wie einfach ein Synthpopalbum klingen muss. Mit den zarten Frauenstimmen kann der Hörer sich einige Bilder im Kopf ausmalen. Hier passt einfach alles zusammen und lässt Vince Clarks und Andy Bells Erasure im Schatten stehen. Auch die heutigen Client (mit denen die beiden Griechinnen bereits auf Tour waren) oder Ladytron, mit denen die beiden Griechinnen oftmals verglichen werden, spielen eine untergeordnete Rolle. Viel Romantik prägt das Album, gepaart mit den analogen Synths aus den 80ies, aber auch den leicht donnernden Beats der Neuzeit.
Die einzelnen Tracks anzusprechen, wäre unschön, denn hier muss der Silberling als Gesamtkunstwerk gesehen werden. Ab “Destroy me“ tauchen auch zum ersten Male die Beats dominanter auf, die man heutzutage fast nur noch hört. Immer wieder kommen in mir Erinnerungen an damalige Eurythmics-Songs auf, die mich weiterhin frohen Mutes stimmen, das ruhige Album weiter zu hören. Sicherlich kommt das griechische Popwunder nicht annähernd an den Gesang und die Aura von Annie Lennox heran, aber diese romantische Ader wird hier wunderbar ausgetragen.
“Ghosts“ zeigt auch, dass Marsheaux das Zeug in die Media Control Charts hat und neben solchen massentauglichen Acts wie Lady Gaga Stand halten können, ohne durchgeknallt für Furore zu sorgen.
Die Ikonen dieser griechischen Popqueens sind unverkennbar Eurythmics, OMD und eben Erasure sowie Depeche Mode. Wer diese Künstler schon in den 80ern gemocht hat, mag auch die griechischen Musikerinnen mit ihrer erotisch, angehauchten Ausstrahlung im Gesang. Eine Perle des Synthpops.
Meine Anspieltipps sind “Breakthrough“, “Sorrow“, “Ghosts“ und “It´s Fine Now“, die sich ohne Zweifel in die Trackliste einer genialen DM- bzw. 80s Party einreihen könnten. Wer es bei mir schafft, 4 von 13 Titeln als Anspieltipps erwähnt zu bekommen, hat es verdient bei mir auch die volle Punktzahl zu erhalten.
Liebe 80er-Freunde hier habt Ihr ein Produkt, welches die alten Sounds würdevoll in die Gegenwart tragen.
Also, noch einmal Hut ab!
Euer Luke J.B. Rafka
Tracklist:
01. Exit
02. Breakthrough
03. Summer
04. Stand By
05. Radial Emotion
06. Loss Of Heaven
07. Destroy Me
08. Faith
09. Ghost
10. It’s Fine Now
11. Thousand LEDs
12. So Far
13. Sorrow
Band-Member:
Marianthi – Synths / Vocals
Sophie – Synths / Vocals
Gründungsjahr:
2000
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