Band: Mark Deutrom
Album: The Blue Bird
Genre: Art Rock
Label: Season Of Mist
VÖ: 4. Januar 2019
Webseite: markdeutrom.com
„The Blue Bird“ ist überall, wie ein Vogel, der sich nach langer Gefangenschaft endlich in der weiten Welt austoben kann. Alles muss ausgetestet, alles muss gekostet werden. Das verwundert weniger, wenn man sich mit dem Werdegang des amerikanischen Musikers Mark Deutrom auseinandersetzt. Seit 1985 aktiv, wurden seine Fähigkeiten besonders als Bassist bei The Melvins geschätzt, welchen er in den Neunzigern beiwohnte. Aber auch seine Kollaboration mit Sunn O))) und sein eigenes Label Alchemy Records sorgten immer wieder für viel Begeisterung.
Mit „The Blue Bird“ wird nun die nächste Stufe erklommen, das fast im Alleingang eingespielte Album zwischen Art-Rock, Experiment und Prog. Mark Deutrom lässt die instrumentalen Muskeln spielen, nimmt die Gangart des Metals („Futurist Manifesto“) und drückt den schleppenden Stoner zwischen die Saiten („O Ye Of Little Faith“). Oft benötigt man fast die halbe Dauer der Songs, um sich im Klangbild zurechtfinden zu können. Gemischt mit Orgeln, hallenden Gitarren und dem angenehmen Gesang, entfaltet sich ein Werk mit grossem Spektrum – und fehlender Kohärenz.
Wenn sich Tracks wie ein Bastard zwischen Einleitung, Versuch und Song anhören, dann hilft auch ein abruptes Ende nicht weiter. Und wenn sich elegische Melodien plötzlich mit heftigen Ausbrüchen prügeln müssen, dann unterstütz dies die Kompositionen von Mark Deutrom selten. Seine Musik erinnert an Tool, King Crimson oder ähnliche Prog-Konsorten, verliert sich aber zu schnell in den Optionen und lässt sich nicht wirklich erfassen. Dabei wäre diese Mischung aus Art Rock, Sludge und Noise mehr als aufregend.
Tracklist:
1. No Space
2. Futurist Manifesto
3. Radiant Gravity
4. O Ye Of Little Faith
5. Our Revels Now Are Ended
6. Hell Is a City
7. Somnambulist
8. Through the Ringing Cedars
9. They Have Won
10. The Happiness Machine
11. Nothing Out There
Bandmitglieder:
Mark Deutrom – Gesang und Instrumente
RL Hulsman – Schlagzeug
Gründung:
1985
Text: Michael Bohli