Band: Marina Allen
Album: Candlepower
Genre: Folk / Singer-Songwriter
Label: Fire Records
VÖ: 4. Juni 2021
Webseite: Facebook
Viel Kraft liegt im flackernden, kleinen Licht. Das verspürt man spätestens nach 20 Minuten, wenn sich das Debüt von Marina Allen dem Ende zuneigt. Die sieben Lieder sind zwar schnell durchgehört, „Candlepower“ offenbart aber eine grosse Stärke im Innern. Inspirationen, Einflüsse und Erzählungen verbinden sich bei der Musikerin aus Kalifornien zu kleinen Songperlen, die Folk- und Singer-Songwriter-Kunst vielschichtig aufleben lassen. Man zündet mehr als nur einen Docht an.
Ob man „Ophelia“ oder „Original Goodness“ lauscht, Gitarre, Gesang und sanfte Harmonien reichen aus, um Marina Allen als sehr talentierte Musikerin zu platzieren. Niemals zerbrechlich und weich, sondern im richtigen Mass emotional und einsichtig, die Kompositionen geben sich selbstbewusst. Man kommt nicht um die obligaten Verweise zu Joni Mitchell oder anderen Namen aus dem Laurel-Canyon-Umfeld herum, doch Frau Allen stört dies nicht. Sie weiss um die Genre-Vergangenheit Bescheid, sie taucht ihre Stücke in das warme Licht des US-Staates („Belong Here“).
Viele Songs auf „Candlepower“ wirken zuerst minimalistisch und einfach gehalten, wenn man sich mit der Musik beschäftigt, fällt aber auf, dass jeder Ton und jede Schwingung am perfekten Platz sind. „Reunion“ ist der verständnisvolle Schluss, „Oh, Louise“ der träumerisch-versierte Start, Bläser inklusive. Sieben Mal lädt Marina Allen dazu ein, die Welt als schönen Ort zu sehen, die Dunkelheit mit kleiner Flamme aufzuhellen.
Tracklist:
1. Oh, Louise
2. Original Goodness
3. Belong Here
4. Sleeper Train
5. Believer
6. Ophelia
7. Reunion
Bandmitglieder:
Marina Allen
Gründung:
2020
Text: Michael Bohli