Autor: Marilyn Manson & David Lynch
Titel: Genealogies Of Pain
Verlag: Verlag für moderne Kunst
Geschrieben von: Cyril Schicker
Schritt 1:
Man nehme eine Handvoll Musik, vermische diese mit einer Dosis Malerei und füge dem Ganzen einen Esslöffel voll mit Film bei. Daraufhin giesst man am besten noch eine Prise Schock darüber – und fertig ist das Gedicht, ähm, Gericht Marilyn Manson.
Schritt 2:
Man nehme eine Handvoll Musik, vermische diese mit einer Dosis Malerei und füge dem Ganzen einen Esslöffel voll mit Film bei. Daraufhin giesst man am besten noch eine Prise Schock darüber – und fertig ist das Gedicht, ähm, Gericht David Lynch.
Zugegeben, beide Schritte ähneln sich stark, doch dieser Parallelität zum Trotz – unterschiedlicher könnten sie nicht sein. Und irgendwie doch. Während sich die Kunstfigur Marilyn Manson vor allem durch ihre Musik auf den Popularitätsthron hievte, angelte sich (Kult-)Regisseur David Lynch insbesondere durch seine cinéastischen Grossartigkeiten vom einen Erfolg zum anderen.
Es ist auf die eine Seite der Erfolg, den beide vereint, auf die andere Seite ihr jeweiliger Hang zum Schockieren. Dies auf vielerlei Art und Weise, wobei das eine wie andere von berechtigten Zweifel geschwängert ist. So oder so, (nicht mehr ganz so) jüngst verbindet die beiden „Genealogies Of Pain“, ein Kunstbuch, das erbarmungslos deren glorreiche Schaffensweise (konkret: Malkünste) in die Welt hinausträgt. Für Zartbesaitete ist diese Kostbarkeit nichts und wird es wohl auch nie werden. Schmerz, Deformation, Verlust, Gewalt und Verzweiflung bilden das eigentliche Fundament.
„Genealogies Of Pain“ ist allerdings keine Horrorherberge, sondern vielmehr ein unbarmherziger Stachel im maroden Fleisch der Gesellschaft. Das Schmankerl ist bezaubernd aufgemacht, prächtig inszeniert und sowohl mit spannenden Interviews als auch mit einladenden, tiefgehenden Zusatzinformationen gespickt!
Format: 176 Seiten
ISBN: 978-3869841298