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Band: Lowood
Album: Close To Violence
Label/Vertrieb: Novoton / Intergroove
Veröffentlichung: 29. Januar 2010
Website: www.lowood.se
Geschrieben von: Nicole
Mein lieber Schwede … oder in diesem Falle, Schwedinnen. Was momentan aus dem hohen Norden zu uns in den Süden kommt, lässt sich wirklich hören. Langsam aber sicher festigt sich der Verdacht, dass kühle Temeperaturen, kuschelig warme Musik hervorbringt, die es in sich hat. Und mit Lowood für einmal ein Damen-Duo, das nicht warmherziger klingen könnte.
„Close To Violence“ nennt sich das Debüt-Album der Singer-Songwriterin Therese Johansson und Kicki Halmos. Melancholische Pop-Melodien, gepaart mit Synthie-Klängen und einer hauchzarten Stimme von Therese, machen aus „Close To Violence“ ein Hörerlebnis der feinen Art. Inhaltlich gleicht es einem Roman mit einer schaurig tragischen Liebesgeschichte, jedoch wird man nicht noch tiefer in den Sog nach unten gezogen, sondern im Gegenteil, kann sich treiben lassen und schwimmt trotz allem Schmerz immer oben auf.
Gleich der erste Titel „Crash“ schmiegt sich sanft in den Gehörgang und bleibt dort sitzen. Eine wunderbare Melodie, Gitarre und ein klein wenig Keyboard. Das „You’re No Different“ danach setzt auf Gitarrensound, à la Joy Division, genauso auch bei „Close To Violence“. Das macht sich auch wirklich gut und zusammen mit der bezaubernden und zarten Stimme bilden Gesang und Synthie-Klänge eine herrliche Mischung.
Bei „It’s A Mess“ bietet Kristofer Åström (Frontmann der Rockband „Fireside“) als männlicher Part seine Stimme zum Duett an und rundet das Stück damit ab. „Parts Of Red“ daraufhin wird nochmals eine Stufe ruhiger und sinnlicher, einfach eine wunderschöne Nummer.
Poppiger geht’s dafür wieder mit „A Flickering Light“ weiter. Ebenfalls ein schöner, eingängiger Refrain gepaart mit einer durchaus gut tanzbaren Synthie-Melodie. Und zum Abschluss nochmals zwei sehr leise Stücke „Sleep“ und „Walking Dead“.
Dieses Album und Lowood sind für mich wieder einmal eine positive Überraschung und wohl auch mit ein Grund, weshalb ein Magazin wie dieses so spannend ist. Man bekommt Zugang zu Musikern, von denen man im Normalfall nur per Zufall erfahren hätte oder eher gar nie, was sehr schade gewesen wäre in diesem Fall.
Nebenbei noch bemerkt, witzig, dass bei der Genre-Bezeichnung eines Internet-Online-Shops Lowood als „Heavy/Hard Rock“ bezeichnet. Da hat wohl jemand total daneben gegriffen mit der Schublade … denn heavy oder hard ist dieses Album überhaupt nicht, muss es nicht sein und soll es auch nicht, aber das nur so am Rande 😉
Ein wirklich sehr gelungenes Debüt-Album, wunderbar, unbedingt reinhören und die Seele baumeln lassen …
Tracklist
1. Crash
2. You’re No Different
3. Close To Violence
4. Sailor
5. It’s A Mess
6. Parts Of Red
7. In The End
8. A Flickering Light
9. Sleep
10. Walking Dead
Bandmitglieder
Therese Johansson – Gesang, Gitarre
Kicki Halmos – Keyboard