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Band: Lost Area
Album: Memoria
Label/Vertrieb: Echozone
Veröffentlichung: 23. April 2010
Website: www.lostarea.com
Geschrieben von: Nicole
Der neueste Wurf von Lost Area liegt vor und nennt sich „Memoria“. Nachdem die drei Jungs mittlerweile ohne Frau in der Band unterwegs sind, hat sich so einiges getan und weiter entwickelt. Vor allem live fallen Lost Area auf und irgendwie aus dem „normalen“ Rahmen. Denn nicht ein Sänger, nein gleich zwei, stehen auf der Bühne, begleitet von Jan Betram am Keyboard. Vielleicht ist auch genau dies das Erfolgsgeheimnis, welches schon so manches Konzertpublikum mitreissen und begeistern konnte.
Vor fast einem Jahr mittlerweile, hat mir Jan bereits begeistert von den Arbeiten zum neuen Album berichtet und zum damaligen Zeitpunkt mehr Rock und Gitarren versprochen. Die Pläne und der Lauf der Dinge haben sich diesbezüglich offensichtlich doch noch etwas geändert und was mir mit „Memoria“ nun vorliegt, ist ganz klar Elektro pur, geschaffen für die düsteren Tanzflächen dieser Welt und für beatsüchtige Grufties und Elektro-Köpfe. Und genau dieser Stil ist es, der sich Lost Area nennt und passt.
„Memoria“ fängt gleich mit dem Stück „Memoria“ an, welches mit einem gut 40 Sekunden langen Intro sehr atmosphärisch beginnt. Doch schon geht die Tanzmucke ab wie ein Zäpfchen. „Bloodrain“ schliesst sich dem genauso rhythmisch an, wenn auch einen Zacken langsamer. Zarte Synthie-Beats sind zwischen elektronische Drums eingewebt und geben den Takt an.
Und damit niemand auf der Tanzfläche zum Stillstand kommt, hauen die nächsten Tracks „Mirror“ und „Lies“ gleich wieder voll rein. Was grundsätzlich auffällt, ist die eher hohe Gesangsstimme von Markus Bär, die zusätzlich noch verzerrt wurde. Das ist definitiv gewöhnungsbedürftig und fällt anfänglich auf. Doch schon nach ein paar mal reinhören ist die Stimme und auch die von Andi Grundler (meistens eher im Hintergrund) das A und O und Markenzeichen von Lost Area.
„Guardian Angel“ dann die erste Ballade im Elektrogewand. Wieder kommen die sphärischen Klänge, wie auch schon beim Intro zum Zuge und lassen garantiert die Feuerzeuge in die Höhe schnellen, wenn dieser Song live zum Besten gegeben wird. Auch „Dream On“ etwas später ist eine gelungene, ruhige Nummer mit sehr viel Gefühl.
„Evil Eye“ prescht wieder voll los. „… run, run, run…“ oder „… you can’t escape me…“ wird gesungen und losrennen oder tanzen ist angesagt. Ab Mitte Stück dann ändert die Stimmung und hört sich nun stark nach einer Kirchen-Predigt an. Chöre und Refrains fast schon gesprochen und mit Hall unterlegt. Sehr eigenwillig, vor allem im Elektrogewand.
„Desire“ fällt danach irgendwie aus der Reihe mit einer schräg und langsam Melodie und einem „Mitschaukel-Mitsing-Refrain“. Ein gewagter Mix der für Abwechslung sorgt.
Eine Coverversionen findet sich ebenfalls auf „Memoria“. Mit der Lost Area Version von “I Live Your Dream”, eine gelungene Version des Project Pitchfork Klassikers. Und ebenfalls noch ein einziger in Deutsch gesungener Text bei „Ikarus“, einer wunderbaren ruhigen Nummer, die zum Träumen einlädt. „Unborn“ zum Abschluss noch einmal synth-popig und alles in allem eine Runde Sache.
„Memoria“, ein gelungenes viertes Studioalbum von Lost Area, das den Fortschritt der Band aufzeigt und sich mit Szenegrössen wie Diorama und Diary Of Dreams durchaus messen darf.
Tracklist:
1. Memoria
2. Bloodrain
3. Mirror
4. Lies
5. Guardian Angel
6. Evil Eye
7. Desire
8. Nothing
9. Dream on
10.Strangers
11.I live your dream
12.Eye of the storm
13.Ikarus
14.Unborn (Gecko Sector Remix)
Bandmitglieder:
Jan Bertram – Markus Bär – Andi Grundler
Gründungsjahr:
2003