Band: Lorimer Burst
Album: Dispersion
Genre: Post-Rock
Label: Duncan
VÖ: 12. Juli 2019
Webseite: lorimerburst.com
Vielleicht bin ich der einzige, der dies so sieht, aber das Cover von „Dispersion“ könnte so auch direkt von Long Distance Calling stammen. Und ja, Lorimer Burst spielen wie ihre Landesgenossen härteren Post-Rock mit vielen Gitarren und Wucht, ohne Gesang. Gegründet im Jahre 2017 zeigen die drei Mannen aus Hannover mit ihrem ersten Album nun, dass man sich solche Vorbilder mit Stolz auf die Fahne schreiben kann – denn die Musik auf dieser Platte zeigt sich emanzipiert und losgelöst. „Ghost City“ brummelt, schreit und surrt gleich zu Beginn in wechselnden Abschnitten, der Rest will nicht leiser sein.
Instrumentaler Post-Rock ist, je nach Art der Auslegung, ein eher enges Feld, da fühlt man sich beim Genuss natürlich immer wieder mal an andere Gruppen erinnert. „Leonids“ ist ein solches Beispiel, spielen Lorimer Burst hier Riffs und Arrangements, welche Leech aus der Schweiz ebenso gerne praktizieren. Das ist ein Kompliment für „Dispersion“, weiss das Album immer wieder mit tollen Stimmungen und einer dichten Atmosphäre zu überzeugen. Auch dank der satten Produktion und der knackigen Spielzeit von etwas mehr als einer halben Stunde, kein Gramm zu viel.
Lorimer Burst haben ihre besten Einfälle geschickt zu Songs verbunden und legen damit ein Brocken vor, der sich in der Szene nicht verstecken muss. Noch genügend roh und mit frischer Lust an der Musik, voller Elan („Transition“) und sogar einem abschliessenden Zweiteiler („The Flight Of Ham“). Und auch wenn nicht alles gleich stark fesselt, Langeweile oder Überdruss verspürt man bei „Dispersion“ nie. Die Gitarren schrauben sich in die Höhe, werden zu Radiowellen und füllen unseren Kosmos mit Sounds. Das freut ihr namensgebendes Vorbild bestimmt.
Tracklist:
1. Ghost City
2. Leonids
3. Antares IV
4. Transition
5. The Flight of Ham (Part I – Hero)
6. The Flight of Ham (Part II – Victim)
Bandmitglieder:
Dennis Schruhl – Gitarre
Matthieu Fabien – Bass und Synthesizer
Arne Grosser – Schlagzeug
Gründung:
2017
Text: Michael Bohli