Flight 13 Records / VÖ: 02. September 2022 / Garage Rock
lombegosurfers.net
Text: Torsten Sarfert
Als Einflüsse der Lombego Surfers werden Prä-Punk-Garage Ikonen wie MC5, The Stooges, Sonny Vincent und der manische Surf Sound von Link Wray angegeben. Sobald aber der erste Track „It’s All Over“ erklingt, ist es dann auch schon all over mit dem Interesse an irgendwelchen musikhistorischen Exkursen. Dann startet der gut halbstündige Ritt der Basler Garage-Ikonen und das Einzige was man hören möchte sind staubtrockene Basslines, verzerrte Gitarren, knüppelnde Drums und eine Stimme, die wohl schon morgens mit Stahlnägeln gurgelt.
Genau dies bekommt der geneigte Fan dann auch geliefert. Sogar noch viel mehr, denn nach 33 Jahren Bandgeschichte wissen die vom Hexenschuss geplagten Wellenreiter auch wie man Hit-Songs schreibt. Und so fühlt sich „The High Side“ wie ein Best Of Album an: 12 Songs – 12 Hits. Zufälligerweise auf dem ebenfalls zwölften Longplayer des Trios aus Basel mit dem Boston-stämmigen Sänger Anthony.
Textlich angenehm knackig reduziert auf ein schmales Spektrum menschlicher Bedürfnisse (z.B. „Gimme My Drink“, „Miss It“) oder in zwei Fällen gleich komplett instrumental („Headmotor“ und „Locked In Surf“), hält man sich nicht lange mit tiefschürfender Poesie auf, sondern liefert einfach einen gnadenlosen Appetizer für die anstehende Tour zum Album und literweise gut gekühlten Gerstensaft. Denn live sind die Lombego Surfers sogar noch besser als auf jeder Konserve.