Label: Big Scary Monsters / VÖ: 22. September 2021 / Punk, Singer-Songwriter
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Text: Michael Bohli
Was muss passieren, damit man einen Krieg mit den Silberfischchen im Badezimmer beginnt? Einsamkeit und etwas Wahnsinn helfen bestimmt, oder die mondänen Wiederholungen des häuslichen Lebens. Solchen Lebensaspekten widmet sich Laura Jane Grace auf ihrer neusten EP „At War With The Silverfish“. Eine kompakte Veröffentlichung, ohne Vorwarnung auf die Welt losgelassen und mit einer Viertelstunde Spielzeit gleichzeitig eine Coda zu „Stay Alive“ und ein neues Kapitel.
Emotional tief reichen die knackigen Songs von Laura Jane Grace, oft reicht weniger Zeit als zwei Minuten aus, um Gefühle, Gedanken und Absichten auszuformulieren. Punk in der Seele, Singer-Songwriter im Gewand. Die Musikerin bleibt ihrer Herangehensweise treu und verzichtet damit auf ein Sicherheitsnetz. „Day Old Coffee“ oder „Three Of Hearts“ sind gitarrengetriebene Lieder, die Intimitäten niemals verstecken. Das ist direkt und zärtlich zugleich („Smug FuckFace“), unwiderstehlich und rau in jedem Takt („Lolo 13“).
Die düsteren Wolken spiegeln sich in den Fenstern der Fassade, trotzdem ist „At War With The Silverfish“ weder auf dem Cover noch beim Inhalt depressiv. Ein Anflug von Lächeln ist auf dem Gesicht von Laura Jane Grace zu erhaschen, in den Liedern finden sich aufbauende Melodien und treibende Rhythmen. Ausdrucksreich und mit Streichern versehen wird bei „Electro-Static Sweep“ zurückgeblickt, vor allem aber ist diese EP im Jetzt. Darauf bedacht, aus gemachten Erfahrungen und Erlebnissen eine gestärkte Zukunft zu formen.