Band: Laibach
Album: Iron Sky (OST)
Label/Vertrieb: Mute
Veröffentlichung: 30. April 2012
Website: www.laibach.org
Geschrieben von: Cyril Schicker
Iron Sky ist längst in aller Munde und die Popularitätsspirale dreht sich noch immer weiter hinauf in sphärische Höhen. Das Thrash-Spektakel mit Nazi Chic ist aber auch ein Schmankerl erster Güte, ironisch bis ins Mark und wunderbar-derb verballhornend. Der Sci-Fi-Leinwandzauber’sche Sukzess wird aber nicht nur durch den abstrusen Plot und die zuweilen grotesken Schauspielerdarbietungen genährt, nein, auch die Filmmusik ist ein Erfolgsfaktor.
Dafür verantwortlich zeichnen Laibach, denen Iron Sky wie auf den Leib geschneidert zu sein scheint. Die slowenische Kultband hat sowohl Thematik als auch Ästhetik brillant umgesetzt – und einen OST herausgebracht, der sage und schreibe 40 Tracks beherbergt. Viele Lieder fussen auf Richard Wagners Stücken (eg. „Walkürenritt“, „Tristan und Isolde“), die Nationalhymne der Mondnazis ist sogar eine Neuinszenierung von „Die Wacht am Rhein“.
Letztere wurde von Max Schneckenburger, 1840, gedichtet und 14 Jahre später durch Carl Wilhelm vertont. Der Refrain liest sich so:
Lieb Vaterland magst ruhig sein,
lieb Vaterland magst ruhig sein:
Fest steht und treu die Wacht,
die Wacht am Rhein!
Fest steht und treu die Wacht,
die Wacht am Rhein!
Iron Sky: The Original Soundtrack enthält vor allem musikalische Kurzsequenzen aus dem Film. Daneben sind natürlich auch richtige Songs im ursprünglichen Sinne enthalten. Wer aber den wahrhaftigen Genuss auf Händen tragen möchte, der soll den Film unbedingt vorher lugen. Allerdings stösst man sich auch am OST gesund, ohne das Spektakel vorab gesehen zu haben.
Bandmitglieder:
Gesang – Milan Fras
Beleuchtung – Ivan Novak
Gesang, Synthesizer – Mina Špiler
Schlagzeug – Janez Gabrič
Synthesizer – Luka Jamnik
Synthesizer – Primož Hladnik
Gesang, Percussion – Eva Breznikar
Gesang, Percussion – Nataša Regovec
Synthesizer – Damjan Bizilj