Band: Klone
Album: Alive
Genre: Art Rock
Label: Kscope
VÖ: 11. Juni 2021
Webseite: Facebook
Etwas rauer, nicht immer perfekt auf den Punkt gebracht, mehr Schmutz: Liveaufnahmen wandeln stets auf dem Grat der originalgetreuen Wiedergabe und der menschlichen Fehlbarkeit. Das kann Bands und Musik authentischer oder dilettantischer wirken lassen, im Falle von „Alive“ fügt es dem klanglichen Wirken von Klone mehr Echtheit und Atmosphäre hinzu. Das beweisen eingangs die hineingeschmuggelten Growls bei „Yonder“, das emotional zerbrechliche Dasein des Gesangs von Yann Ligner. Das leicht ansders besetzte Quintett spielt sich in Höchstform und sorgt für einen 14 Song langen Art-Rock-Reigen.
Vor zwei Jahren erhielten wir mit „Le Grand Voyage“ ein fulminantes Lebenszeichen der Gruppe aus Frankreich, das ihre Musik um die gesamte Welt trug. Kein falscher Schritt, diesen Karrierepunkt mit einem Livealbum festzuhalten, „Alive“ legt ein Zeugnis der Fähigkeiten ab. Mitreissend zu jeder Sekunde, unglaublich gut und kräftig gespielt, mit viel Raum und Tiefe von Chris Edrich ausgestattet. „The Drifter“ lässt schweben und träumen, „Give Up The Rest“ dreht Intensität und Härte auf. Man hört die verstärkte Schwermut bei den neuen Songs wie „Silver Gate“, Klone waren allerdings schon immer eine tiefgründige Band.
„Alive“ ist aber nicht bloss eine Momentaufnahme, sondern ein bis ins Jahr 2016 zurückreichender Überblick. Damals als „Here Comes The Sun“ aktuell war wurde in den Niederlanden ein Konzert aufgezeichnet, im November 2019 eine Show in Frankreich festgehalten. All dies mischt sich auf der Platte wunderbar, man erhält eine satte Portion des kraftvollen Rocks. Klone überzeugen restlos auf der Bühne und im abgefüllten Gefäss – Lieder, die zu Recht immer wieder gehört werden sollen.
Tracklist:
1. Yonder
2. Rocket Smoke
3. Breach
4. Sealed
5. Give Up The Rest
6. Grim Dance
7. The Drifter
8. Immaculate Desire
9. Immersion
10. The Dreamer’s Hideaway
11. Nebulous
12. The Last Experience
13. Silver Gate
14. Army Of Me
Bandmitglieder:
Yann Ligner – Gesang
Guillaume Bernard – Gitarre
Aldrick Guadagnino – Gitarre
Julian Gretz – Bass
Martin Weill – Schlagzeug
Gründung:
1995
Text: Michael Bohli