Band: King Mothership
Album: The Ritual
Genre: Metal / Progressive Rock
Label: 3DOT Recordings
VÖ: 2. Oktober 2020
Webseite: King Mothership
Dieses Album wirkt aus der Zeit gefallen, will einem der Beginn von „The Ritual“ weiss machen, wir befinden uns hier an einer amerikanischen High School Mitte der 2000er-Jahre. Emo, Pop Punk und Skateboards lassen sich aus den Sounds heraushören, der College Rock ist tief in den Knochen von „Cosmic Meltdown“. Und King Mothership behaupten also, ihre neue Platte sei unter dem Label Progressive Metal einzuordnen? Erstaunlicherweise ja, denn mit den Reminiszenzen an vergangene Dekaden ist bald Schluss.
Mit jedem Stück baut sich „The Ritual“ zu einem grösseren Gebräu auf, bis alles anzutreffend ist: Alternativer Metal, heroische Queen-Passagen, übertrieben modernisierte Song der Marke Muse – und inhaltlicher wie klanglicher Wahnsinn. Angeführt von Musiker Spencer Sotelo, werden Inspirationen, Ideen und Fieberträume bei King Mothership zur fassbaren Realität. Wie beim kunterbunten und vielsagenden Covermotiv. „Death Machine“ leitet die Platte in Richtung Hardcore, der nachfolgende Titelsong kapert die dadaistischen Aspekte von Devin Townsend und erzählt mit Walzerrhythmus seine Geschichte.
Dem Inhalt von „The Ritual“ zu folgen, ist nicht immer so einfach. Die klangliche Grösse ist erschlagend, die Stimmung teilweise abrupt wechselnd. Harter Metal und brutales Geschrei neben Bonbon-Melodien und emotional platt wirkenden Harmonien – und trotzdem behalten King Mothership bis am Schluss die Kontrolle. Cinematisch, über den Leidensweg eines Künstlers fabulierend, ohne Berührungsängste. Progressiv auf jeden Fall, zwar oft in der Region des Mainstreams, aber wild sprudelnd.
Tracklist:
1. Hope
2. Cosmic Meltdown
3. Gold
4. Only You
5. Babby
6. Goodnight My Darling
7. Death Machine
8. The Ritual
9. Ego 101
10. The Devil’s Train
11. Imminent Distortion
12. I Stand Alone (feat. Plini)
Bandmitglieder:
Spencer Sotelo – Gesang, Gitarre, Bass und Keyboard
Tai Wright – Bass
Matt Halpern – Schlagzeug
Gründung:
2011
Text: Michael Bohli