Band: Joachim Witt
Album: Rübezahls Rückkehr
Genre: NDW / Synthie-Pop / Gothic / Rock
Label: Ventil Records
VÖ: 8. Mai 2020
Webseite: joachimwitt.de
Verdammt, Joachim Witt, jedes Mal, wenn mich dein Balladen-Kitsch, Pop-Pomp und Pathos-Kladderadatsch mehr schmerzt als ein freigelegter Nerv, konterst du mit so grausam-grotesken und scheusslich-furiosen Einschüben. Welch’ faszinierender Bombast!
Doch alles der Reihe nach. Mit dem „Rübezahl“-Thema verweilt Joachim Witt erstmals seit den „Bayreuth“-Platten wieder länger auf einem Feld und bestellt es ein weiteres Mal. „Rübezahls Rückkehr“ heisst das aktuelle Album, womit der Grandseigneurs der Schwarzen Szene die 2017 begonnene Geschichte des Berggeists aus dem Siebengebirge weitererzählt.
Mit insgesamt elf Liedern kommentiert-pointiert-torpediert Joachim Witt den grassierenden Irrsinn auf diesem Planeten. Philosophisch, poetisch, misanthropisch und zuweilen einfach nur fantastisch – sein bärbeissiger, markanter Vortragsstil geht ins Ohr.
„Geist An Das Licht“ mit seinem aufgedrehtem Distortion-Effekt ist mein absolutes Platten-Highlight. Und „Zora“ erinnert mich an Ofra Haza, alleine deshalb schon steht dieser Song in der Gunst weit oben. Für den monumentalen Sound zeichnet Chris Harms von Lord of the Lost verantwortlich. Das 17. Studioalbum hat durchaus Tiefgang und ist gut, manchmal ist es aber eben auch einfach ein bisschen zu viel des Guten.
Tracklist:
1. Geist An Das Licht
2. Kopfschwul
3. Die Rückkehr
4. Schmerzende Welt
5. Gib Mir Den Himmel
6. Steinzeit
7. Ich Bin Immer Noch Hier
8. Wo Blüht Der Mohn
9. Zora
10. Rote Tränen
11. Windstille
Bandmitglieder:
Joachim Witt – Gesang
Chris Harms – Gitarre, Bass, Synthesizer und Gesang
Corvin Bahn – Piano, Synthesizer und Gesang
Gared Dirge – Piano, Synthesizer und Gesang
Niklas Kahl – Schlagzeug
Gründung:
1973
Text: Cyril Schicker