Band: Jen Gloeckner
Album: VINE
Genre: Dreampop / Alternative
Label/Vertrieb: Spinning Head
VÖ: 14. April 2017
Webseite: jengloeckner.com
Wie eine verschworene Gemeinschaft treten die Beats und Melodien aus den Synthies auf den Platz und umgarnen die kernige Stimme von Jen Gloeckner wie eine Kletterpflanze. Mit dem Doppelsong „Vine“ und „Firefly“ startet das dritte Album der amerikanischen Musikerin wunderbar dunkel und breitet den Boden für Experimente und düstere Wandlungen vor. Vom eigentlichen Singer-Songwriter, den die Künstlerin früher gemacht hat, ist auf „VINE“ nicht mehr viel übrig.
Nicht verleugnen lässt sich ihre Herkunft aber in den teilweise doch sehr spärlich ausgeführten Liedern. Jen Gloeckner lässt die Platte nicht immer so riesig erscheinen und heranwachsen wie beim Einstieg, vielmehr setzt sie auf die fantasievolle Erscheinung des Dark Pop. Mit Unterstützung von John Ashton und Henry Padovani werden hier neue Varianten der elegischen und emotionalen Musik entworfen – immer mit einem Bein im Delirium. Doch ganz ufert „VINE“ nie aus und darf sogar an Lana Del Rey erinnern.
Während der gesamten Spielzeit bleiben die Stücke von Jen Gloeckner zwar etwas unnahbar und schimmern in der untergehenden Sonne, wer sich aber ein paar Mal stolz vor die Musik gestellt hat, der wird aufgenommen. Einzelne Gitarren ergänzen die Bassläufe, geschichtete Gesänge legen einen Teppich aus Sehnsucht und Lust. Und wie es bei gutem Dreampop immer ist, verliert man plötzlich die Haftung zur Realität und geniesst alle Klänge in ihrer eigenen Form.
Tracklist:
1. Vine
2. Firefly (War Dance)
3. Breathe
4. Ginger Ale
5. The Last Thought
6. Blowing Through
7. Counting Sheep
8. Prayers
9. Colors
10. Row With The Flow
11. Sold
Bandmitglieder:
Jen Gloeckner – Gesang und Instrumente
Henry Padovani – Gitarre
Rick Eagle – Schlagzeug
Gründung:
2007
Text: Michael Bohli