Band: Jahbulong
Album: Eclectic Poison Tones
Genre: Stoner Rock / Doom
Label: Go Down Records
VÖ: 30. Oktober 2020
Webseite: Jahbulong bei FB
Die Unendlichkeit des Weltraums, die nichtige Grösse der Menschheit auf dem Planeten Erde: Als sich Giordano Bruno vor über 400 Jahren in Italien mit diesen Gedanken gegen die herrschende Klasse und Kirche stellte, brannten einigen die Sicherungen durch. In der Weltsicht gab es kein jüngstes Gericht mehr! Wäre es damals ein Trost gewesen, dass die italienische Stoner-Doom-Band Jahbulong mit dieser Grundlage zum 420. Todesjahr Brunos höllisch brodelnde Tracks eingespielt hat? „Eclectic Poison Tones“ hätte damals zwar eher zu Hinrichtungen geführt.
Dumpf und tiefgestimmt brummen die Instrumente, viel Fuzz und Verzerrung liegen über den Saiten und Trommeln. Mit den vier langen Stücken, die uns Jahbulong auf ihrem neuen Album bieten, werden Himmel und Unterwelt zusammengeführt, dunkle Wolken durchziehen die Kompositionen. Was früher Black Sabbath und Sleep zu wichtigen Figuren gemacht hat, das hilft dem Trio im Jetzt zur Selbstverwirklichung. Immer langsam und schwer, „Under The Influence Of The Fool“ dehnt in den ersten Minuten die Riffs ewig aus.
Während an anderen Stellen die Gitarren Rock-Positionen einnehmen dürfen, regieren meist die dröhnenden Effekte. Genüsslich wühlen sich Jahbulong in den Takten („The Eclips Of The Empress“), dazu kommt der verfremdete Gesang und das fern positionierte Schlagzeug. Es ist wie eine dichte Suppe, das Licht drückt selten durch „Eclectic Poison Tones“, trotz den Melodieansätzen. So wirkt die lärmige und unscharfe Inszenierung leider etwas zu durchwachsen und hätte an einigen Stellen etwas mehr Krawall gebrauchen können. Die Verbrennung bleibt aus.
Tracklist:
1. Under The Influence Of THE FOOL
2. THE TOWER Of The Broken Bones
3. The Eclipse Of THE EMPRESS
4. THE EREMITE Tired Out (Sweed Dreams)
Bandmitglieder:
Martino Tomelini – Bass
Nicolò Bonato – Schlagzeug
Pierpaolo Modena – Gitarre und Gesang
Gründung:
2015
Text: Michael Bohli