Band: Into Orleans
Album: Farewell, St. Marie
Genre: Pop / Singer/Songwriter
Label: Little Jig Records
VÖ: 18. Juni 2021
Webseite: into-orleans.com
Melancholisch und zurückhaltend geben sich in dieser EP die Songs in einer Abwechslung von E-Piano und Synthesizer, verbrüdert in der Gitarre die einsame Hand. Voller Ruhe strahlt Into Orleans bei „Farewell, St. Marie“ durch Selbstzweifel, Abschied und Neubeginn und versprüht so einen Hauch Zuversicht hinein in eine gewisse, wenn auch vorzüglich genossene, Einsamkeit.
Mit dieser leichten Bitterkeit vermag die EP Vergangenes mit der Zukunft im Hier und Jetzt zu verbinden. Ältere Stücke erhalten einen neuen Anstrich – so scheint „From Here“ in einer weicheren Farbe gezeichnet als noch auf dem 2017 erschienenen Album „Caterpillar“. Die Stimme des Luzerner Multiinstrumentalisten Sebastian Schwarz ist über die Gesamtheit der Scheibe eine Spur sonorer als bisher gehört und trägt zu einem wohligen Ruhegefühl bei. Nicht zuletzt ist dieses Gefühl aber auch dem konsequenten Verzicht der Perkussion geschuldet. Die dadurch entstehende Hektik war früher in „The Lighthous“ schon fast körperlich spürbar. Nun bleibt alleine verführerische Tristesse. „Brother“ und „Heroin“ führen diese Dezidiertheit fort. So entsteht fast eine Retrospektive der bisherigen Werke von Into Orleans. Schimmernd durch Öl gezogene Klangwelten fixiert auf Samt in Dämmerlicht ausgestellt.
Mit „Stop All The Clocks“ vollzieht sich schliesslich in einem neuen Stück die Wende hin zu Zuversicht und Aufbruch. Es ist zarter und wesentlich belebter als die Bisherigen. Gehaltvoll zieht es in einen glimmenden Schluss hinein und schafft Raum für den fulminanten Endpunkt „Farewell, St. Marie“, das mit weichen Pianoanschlägen in einer federleichten Feinheit liebt.
Schön wenn ein Übergang des Gestern in das Morgen heute so berührend klingt.
Tracklist:
1. From Here
2. The Lighthouse
3. Brother
4. Heroin
5. Stop All The Clocks
6. Farewell, St. Marie
Bandmitglieder:
Sebastian Schwarz
Gründung:
2016
Text: Sebastian Leiggener