* * * * *
Band: In Strict Confidence
Album: La Parade Monstrueuse
Label/Vertrieb: Minuswelt
Veröffentlichung: 26. Februar 2010
Website: wwww.instrictconfidence.com
Geschrieben von: AJ
„Kommt her! Kommt her zu mir, meine Damen und Herren und tauchen Sie ein, in einer Welt voll morbider Eleganz und mysteriösen Klängen. Lassen Sie sich mitreissen von „La Parade Monstrueuse“ und vergessen Sie Ihren Alltag!“
Voilà, nach gut vier Jahren sind sie wieder zurück: In Strict Confidence mit ihrem neuen Album „La Parade Monstrueuse“. Auf dem Cover des Albums steht eine Frau akkordeonspielend in Hosenanzug und Zylinder vor einer verschlossenen Türe. Der Raum ist in einem nostalgischen Stil gehalten und der Haken anstelle ihrer Hand weisen schon darauf hin, dass uns hier kein alltägliches Album erwartet.
Eine französisch sprechende Frauenstimme lockt den Zuhörer durch das Intro in das musikalische Gruselkabinett, man nimmt akustisch fasziniert den Platz ein und freut sich auf den ersten Auftritt des Hörspieles, welcher der Band mit „My Despair“ einer elektronisch leichten Kost mit einer eingängigen Melodie auch gut gelungen ist. Weiter geht`s mit „Silver Bullets“, dessen härtere Gitarrenriffs den Zuhörer zwar wieder sicheren Boden unter den Füssen zu geben scheinen, aber der eher raue und eindrückliche Gesang von Dennis vermag einem dennoch wieder mitzureissen. In „ One Drop“ kann man sich wieder in einer eher elektronisch ruhigen Klangwelt wiegen lassen;
„Set Me Free“ schafft eine wunderbar romantische Synthese mit einem eher bedrohlichen männlichen Gesang und einer hellen, kräftigen Frauenstimme, welche sich sanft umspielen und mit einer härteren und doch verträumten Melodie begleitet sind.
„This is All“ weckt durch einen bestimmt stampfenden Beat, grotesken Klängen und schafft eine diabolisch gute Laune, deren Energie aber leider durch „Ewige Nacht“ völlig geblockt wird. Es ist bei geduldigem Zuhören zwar eine schöne Ballade, wirkt aber im ersten Moment völlig fehl am Platz.
„Snow White“ holt den Zuhörer mit einem eher ruhigen Intro gemütlich ab und fasziniert ihn mit unerwarteten elektronischen Zwischentönen: Man ist ganz Ohr, was einem hier präsentiert wird.
„I Surrender“ fängt mit einem düsteren, tanzbaren Rhythmus an, hat einen prägenden Refrain, nicht zuletzt wegen des weiblichen Gesangs und einem leicht orientalischen Touch, die musikalische Vielseitigkeit der Band wird einem wieder ein Mal mehr deutlich zu Ohr geführt. Ein wenig schwerfälliger geht es mit „Schwarzes Licht“ weiter, in dem der höhnische Gesang des neuen Bandmitgliedes Nina de Lianin überzeugt, bevor der Zuhörer mit „Golden Gate“ einen wunderschönen Ausklang findet.
Mit „La Parade Monstrueuse“ haben In Strict Confidence ein Mal mehr bewiesen, dass sie ihrem Stil auch nach gut zwanzig Jahren treu bleiben können, ohne langweilig zu wirken. Das Album ist ein sehr vielfältiges und abwechslungsreiches Meisterstück, mal verträumt und harmonisch, mal grotesk und dynamisch zugleich, mit einer leichten Prise Kitsch, die gekonnt eingestreut wurde.
Dennis Ostermann begleitet den Zuhörer trotz seiner düsteren Stimme sicher durch die musikalische Zauberwelt, unterstützt von dem neuen Bandmitglied Nina de Lianin, welche durch ihre klare und helle Stimme einen tollen Gegensatz zu Dennis ist. Nicht zu vergessen ist auch Haydee Sparks, welche neu in die Gitarrensaiten greift und auch einen wertvollen Zuwachs darstellt.
Daher: „Kommt her! Kommt her, meine Damen und Herren! Leihen Sie Ihre Ohren In Strict Confidence und lassen Sie sich von einem alten Meister ein weiteres Mal begeistern!“
Tracklist:
1. La parade monstrueuse (Intro)
2. My Despair
3. Silver Bullets
4. One drop
5. Set me free
6. This is all
7. Ewige Nacht
8. Snow White
9. I surrender
10. Schwarzes Licht
11. Golden Gate
Bandmitglieder:
Dennis Ostermann (Gesang, Texte), Jörg Schelte (Synthesizer, Texte), Antje Schulz (Gesang, Texte), Stefan Vesper (Drums, Texte), Haydee Sparks (E-Gitarre), Nina de Lianin (Gesang)
Gründungsjahr:
1990