Band: Iceburn
Album: Asclepius
Genre: Doom Metal
Label: Southern Lord Records
VÖ: 25. Juni 2021
Webseite: Facebook
Wer bei einer Rückkehr nach zwanzig Jahren nur zwei Songs vorweisen kann, der wird wohl etwas kritisch beäugt. Für Iceburn ist dies kein Problem, bringen die Tracks gemeinsam fast 40 Minuten an eindrücklicher Musik zusammen. „Asclepius“ ist also keine Single, sondern ein massives Album, gefüllt mit Doom Metal, Experimenten und einer sich immer im Wandel befindenden Klangschöpfung. Roh und kratzend sind die Takte stellenweise, dann wieder ausufernd und episch – wie eine beeindruckende Wetterlage über den Gipfeln.
Zögerlich eröffnet „Healing the Ouroburos“ das Spiel, mit einzelnen Schlägen auf die Trommeln und partiellen Riffs. Zu viert haben sich Iceburn nach Jahren wieder ihrer musikalischen Leidenschaft gewidmet und tasten sich mit tiefgestimmten Saiten und geschichteten Gesangsspuren in die heisse Umgebung des Doom. Was 1990 seinen Anfang nahm und nach einer intensiven Zeit 2007 in Einzelteile zerfiel, ist erstarkt und wiedergeboren. Das Lied heilt Band und Hörerschaft, hat Stoner- und Desert Rock im Gepäck und liebt den Schluss voller Klangversuche.
Langsam und brutal der Beginn von „Dahlia Rides the Firebird“, Iceburn kratzen mit ihrer Musik am Boden und legen immer weitere Ebenen frei. Auch bei diesem Lied wirken die Improvisationen nach, vieles wirkt lose und unverkrampft. Das Quartett lässt sich von der Musik treiben, verbindet Harmonien und treibende Rhythmen zu einem mitreissenden Fluss. Da finden sogar Freunde des Classic Rock Anhaltspunkte, man fühlt sich von „Asclepius“ durch die Jahrzehnte getragen. Eine lohnende Rückkehr von hoher Qualität.
Tracklist:
1. Healing the Ouroboros
2. Dahlia Rides the Firebird
Bandmitglieder:
Joseph Smith – Schlagzeug
James Holder – Gitarre
Cache Tolman – Bass
Gentry Densley – Gitarre und Gesang
Gründung:
1991
Text: Michael Bohli