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Band: Hurts
Album: Happiness
Label/Vertrieb: Major
Veröffentlichung: 27. August 2010
Website: www.informationhurts.com
Geschrieben von: JHG Shark
Hurts, entstand 2009 in Manchester und wurde von Theo Hutchcraft und Adam Anderson ins Leben gerufen. Sie spielten beide zuvor in der Band Daggers. In der jungen Bandgeschichte waren sie schon „Band of the Day“ (Juli 2009 auf der Website von The Guardian) und auf dem vierten Platz bei der „BBC Sound of 2010“ Abstimmung. Um keine neue Band wird der Zeit in Europa so viel Wirbel gemacht, wie um die zwei gestylten Jungs aus dem Britischen Königreich. Mit “Better than Love“ veröffentlichten die Band im Juni einen Ohrwurm Song. Es folgte bald “Wonderful Life“ und schon schossen die Erwartungen an ihr erstes Album Happiness ins Weltall.
“Silver Lining“, der Opener ist ein opulenter Popsong, fein arrangiert und mit einem schleppenden Drum-Set versehen. Die Stimme von Theo Hutchcraft ist gut ausgebildet und meistert die hohen Töne tadellos. Die verwendeten Sounds erinnern stark an die 80er.
“Wonderful Life“ hat eine schöne Melodie, das volle Drum-Set dringt fast zu mächtig aus den Boxen, der Einsatz von einem Saxophon passt in das Soundgefüge. Eine gelungene Ballade ist “Blood Tears & Gold“, die Streicher stehen dem Song, hier sticht der eindrückliche Gesang hervor.
“Sunday“ ist etwas schneller, die Samples zu Beginn sind gut eingesetzt. Die einfache Bass-Line und die Strings verleihen dem Song etwas Unbeschwertes. Raffiniert und zurückhaltend die Bridge. “Illuminated“ hat wieder etwas balladenhaft, allerdings auch nichts Neues was nicht schon auf dem Album drauf wäre. “Evelyn“ besticht durch das Stadion-Drum-Set, auch die restliche Soundstruktur zeigt in diese Richtung.
Für mich ist “Better Than Love“ der Beste Song auf dem Album, weil er schnörkellos vorgetragen wird, es ist die schnellste Nummer auf dem Album. Die Flanger-Bass-Line knallt so richtig rein und harmoniert mit den restlichen Sounds. Ich kann gar nicht anders, als mitzuwippen.
Teile von “Devotion“ erinnern mich stark an Frankie Goes To Hollywood. Auch dieser Song hat etwas von der Weite eines Stadions und als Zückerchen singt Kylie Minogue mit. Schon fast schlicht für die Band ist “The Water“ gehalten: Klavier, Strings und die Stimme von Theo Hutchcraft.
Es ist schon beeindruckend wie sehr sich Hurts am Sound der 80er orientiert haben. Für mich ist es aber nicht der Sound, den ich in dieser Zeit geliebt habe, für mich klingt das Album zu geschliffen, zu glatt ohne Ecken und Kanten… überproduziert ist vielleicht das richtige Wort. Mit Happiness erhält man ein durchgestyltes Produkt, von der Musik über die Texte bis zum Layout. Wer auf Spandau Ballet und Konsorten nach ihrer New Romantic Phase steht, ist mit Hurts sicher gut bedient.
Tracklist:
1. Silver Lining
2. Wonderful Life
3. Blood Tears & Gold
4. Sunday
5. Stay
6. Illuminated
7. Evelyn
8. Better Than Love
9. Devotion
10. Unspoken
11. The Water
Bandmitglieder:
Theo Hutchcraft – Gesang
Adam Anderson – Elektronische Instrumente und Gitarre
Gründungsjahr:
2009