Band: How To Destroy Angels
Album: Welcome Oblivion
Label/Vertrieb: Smi Col (Sony)
Veröffentlichung: 1. März 2013
Website: howtodestroyangels.com
Geschrieben von: Nicole Imhof
Trent Reznor hat seine Nine Inch Nails kurz mal zur Seite gelegt und vor drei Jahren das Projekt How To Destroy Angels, zusammen mit seiner Frau Mariqueen Maandig (Ex-Sängerin von West Indian Girl), ins Leben gerufen. Das machte natürlich neugierig und entsprechend gross waren die Vorschuss-Lorbeeren in der Musikbranche. Im Frühjahr 2010 erschienen dann die ersten Tracks, sowie die EP „The Space In Between“. Doch schnell wurde es wieder ruhig um Trent und seine neuen Taten.
Mich selber hatte diese EP nicht vom Hocker gerissen. Und trotzdem wollte ich dem Projekt eine Chance geben und habe mir das nun erschienene Debüt-Album „Welcome Oblivion“ zu Gemüte geführt. Und ja, so langsam komme ich auf den Geschmack. HTDA braucht Zeit zum Reifen und auf keinen Fall kann man sich dieses Album so schnell mal im Auto oder als background-Berieselung anhören. Dann funktioniert es nämlich, für mich, überhaupt nicht und nervt sogar.
„Welcome Oblivion“ ist eine vielschichtige Angelegenheit, die genügend Raum und Muse braucht. Und wenn man sich darauf einlässt, dann kann man darin schweben und auf Kopfreise gehen. Ruhig und fast schon hypnotisch wirken die Klänge und Noise wechselt sich mit Industrial und Electro ab. Dazu der zarte Gesang von Mariqueen, zu der sich (leider) selten, die Stimme von Trent dazu gesellt. Mir persönlich ist ihr Säuseln in ein paar wenigen Momenten doch etwas zu viel des Guten und ich hätte da gerne mehr von Trent gehört. Und trotzdem passt die filigrane und verletzliche Stimme von Mariqueen natürlich besser in das Gesamtbild.
Fast schon meditativ könnte man Songs wie „Keep It Together“ oder den wirklich berauschenden Track „How Long“ bezeichnen.
Die Vergleiche zu Nine Inch Nails sind natürlich unumgänglich und die Zwischentöne stammen unüberhörbar aus Trents Feder. Etwas schräg und seltsam ist einzig „Ice Age“. Ein bluesiger Track, der für sich alleine zwar gut ist, für mich aber auf diesem Album fehl am Platz wirkt.
„Welcome Oblivion“ ist ein Produkt, das seine eigene Zeit hat und braucht. Total gegen den Strom des aktuellen Mainstreams und doch zeitgemäss oder vielleicht einfach nur zeitlos. Sehr spannend… nehmt euch unbedingt einen ruhigen Moment dafür und lasst euch treiben.
Tracklist:
1. The Wake-Up
2. Keep Tt Together
3. And The Sky Began To Scream
4. Welcome Oblivion
5. Ice Age
6. On The Wing
7. Too Late, All Gone
8. How Long?
9. Strings And Attractors
10. We Fade Away
11. Recursive Self-Improvement
12. The Loop Closes
13. Hallowed Ground
Bandmitglieder:
Trent Reznor
Mariqueen Maandig
Atticus Ross
Rob Sheridan
Gründung:
2010