Band: Holden
Album: Ursa Minor
Genre: Post-Metal / Doom
Label: Eigenveröffentlichung
VÖ: 8. Mai 2020
Webseite: Holden bei FB
Klein soll sie sein, die Bärin? Dafür schlägt sie aber gut zu! Was Holden aus Richmond, Virginia mit ihrem Debütalbum vorführen, das wirkt niemals minderwertig oder wie ein kleines Geschwister. Das Trio stürzt gleich mit der Wand ins Haus und lässt sich für 40 Minuten nicht mehr Bremsen. Post-Metal und Doom-Einflüsse, ausufernde Gitarrenpassagen und viel rhythmisches Gepolter – „Ursa Minor“ wächst immer wieder über die Standards hinaus und scheut sich nicht vor Songs mit 15 Minuten Spielzeit.
„However Small, However Hidden“ ist zugleich das beste Beispiel dafür, dass Holden nicht bloss eine weitere Inkarnation der bekannten Gruppen wie ISIS darstellen, sondern versuchen, den Post-Metal mit frischem Schweiss und neuen Handgriffen spannend zu halten. Das gelingt gut, sogar die repetitiven und trägen Passagen halten die Aufmerksamkeit hoch. Denn jederzeit auf „Ursa Minor“ ist es möglich, dass die Musiker in eine ungeahnte Richtung abbiegen, das Tempo ändern oder ihre Schreie in der Verzerrung versinken lassen. Passend zu den übersteuerten Bass- und Gitarrensounds.
Eine Spur Wahnsinn in „Emperor of Maladies“, klare Zielausrichtung und ein fett angelegtes Schlagzeug bei „After the Fact“ – Holden wälzen sich im Dreck und präsentieren ihre verzerrten Fratzen. Handgemacht und wertig, „Ursa Minor“ ist ein Debütalbum wie ein frisch gefällter Baumstamm, der sich ohne Gnade über dein Haus gelegt hat und dort nun lange verweilen wird. Denn kleinzukriegen sind Tracks wie „Sparks Between Teeth“ nicht.
Tracklist:
1. After the Fact
2. Sparks Between Teeth
3. However Small, However Hidden
4. Emperor of Maladies
5. The Way It Was and Will Be
Bandmitglieder:
Palmer Sturman – Gitarre und Gesang
Sam Berson – Bass
Michael Arcane – Schlagzeug
Gründung:
2019
Text: Michael Bohli