Band: Hexvessel
Album: Kindred
Genre: Folk Rock / Psychedelic
Label: Svart Records
VÖ: 17. April 2020
Webseite: hexvessel.com
Nicht nur zeitlich reist man bei „Kindred“ umher, sondern geografisch. Das Auflegen der neuen Scheibe der Folk-Rocker Hexvessel passiert noch in der gewohnten und urbanisierten Umgebung des Wohnzimmers, wenige Takte später spriessen bereits die Schlingpflanzen und Farne aus den Fugen und Lücken. Diese Musik klingt wie ein Stück der Natur, wie eine Lichtung im Wald. Und wie ein Wunschbrunnen, glaubt man schnell, hier ein verlorenes Album der Siebziger geniessen zu können. Zwischen King Crimson und psychedelischer Hippie-Zauberei, inmitten von bluesigem Rock und wilden Momentaufnahmen.
All diese Ingredienzen lassen sich gleich beim eröffnenden „Billion Year Old Being“ herausschmecken, Hexvessel haben in den letzten Jahren nichts von ihrer verwunschenen Erscheinung eingebüsst. Mühelos gelingt der Band der Spagat zwischen dunklen Kompositionen und esoterischen Stimmungen. Das war früher Prog-Rock mit Tanz in der Flora, heute ist es eine selten gehörte Rückschau. Trotzdem fühlt man sich bei „Kindred“ sofort gut aufgehoben und geniesst die beschwörende Zurückhaltung von „Fire Of The Mind“.
Die Band um Mathew Kvohst McNerney lassen bei „Phaedra“ dunkle Wolken aufziehen, halten aber immer die rettende Hand ausgestreckt und berühren tief mit wunderbaren Melodien („Bog Bodies“ oder „Magical And Damned“). Die musikalische Transformation wird mit Inhalten über unser Unterbewusstsein vollendet, Hexvessel geben sich als Magier vergessener Traditionen und legen hiermit ein fantastisch geschriebenes und aufgenommenes Werk vor.
Tracklist:
1. Billion Year Old Being
2. Demian
3. Fire Of The Mind
4. Bog Bodies
5. Sic Luceat Lux
6. Phaedra
7. Family
8. Kindred Moon
9. Magical And Damned
10. Joy Of Sacrifice
Bandmitglieder:
Mathew Kvohst McNerney – Gesang und Gitarre
Kimmo Helén – Klavier, Keyboard, Geige, Trompete und Gesang
Jukka Rämänen – Schlagzeug, Perkussion und Bass
Jesse Heikkinen – Gitarre und Gesang
Ville Hakonen – Bass
Gründung:
2009
Text: Michael Bohli