Band: Heruin
Album: Addict
Genre: Metalcore
Label: Famined
VÖ: 11. Mai 2018
Webseite: Heruin auf FB
Ey Mann, was starrst du mich an? Die Suppe auf dem Cover von „Addict“ ist zwar optisch wie auch klanglich weit von der Hamburger Schule entfernt, trotzdem passt dieses Zitat doch bestens auf die Pupille. Denn mit dieser ersten, fünf Songs langen EP zeigen sich die Münchner Heruin voller Kampfeslust und ungezähmter Energie. Hart, dynamisch und immer auch sehr voluminös wird von diesem Quintett moderner Metalcore (da darf man sogar das „Nu“ vorne anstellen) serviert, der sich zwischen pinken Buchstaben und verbrannten Zigaretten mehr als wohl fühlt.
Denn Heruin wissen um die Attraktivität von eingängigen Mustern Bescheid und mischen in Stücken wie „Haunted“ oder „Love“ die Brutalität von harten Blasts und heftigen Riffs mit melodischem Gesang, bewussten Emotionen und Catchyness. Dass die Gruppe mit „Addict“ nie soweit in den Unsinn abdriftet wie Eskimo Callboy, ist dem starken Metal-Faktor zu verdanken, der hier vorherrscht. Trockene Ausbrüche stellen sich geschickt hinter den Hörer und knallen ihm nach jeder Verschnaufpause den Schlagstock auf den Schädel. So ist „Issue“ technoid, positiv befremdend und ohne Reue.
Nach einigen Jahren unter dem Namen Pathways haben sich die Musiker seit letztem Jahr also mit dem neuem Banner Heruin daran gemacht, den Metalcore aus Deutschland in eine etwas andere Richtung zu ziehen, als man dies von dem Genre gewohnt ist. „Addict“ ist das Resultat und die EP kann sich mehr als hören lassen. Schliesslich wurde hier der Weg zwischen düsterem Krawall und buntem Zeitgeist gefunden, ohne plump zu erscheinen oder diese Suppe alleine auslöffeln zu müssen. Wir sehen uns bei der Suchtberatung.
Tracklist:
1. Haunted
2. Addict
3. Gore
4. Love
5. Issue
Bandmitglieder:
Darius Asgarian – Gesang
Benjamin Cepiga – Gitarre
Ludwig Urban – Gitarre
Jonas Hoelscher – Bass
Aaron Dylan Rusch – Schlagzeug
Gründung:
2011
Text: Michael Bohli