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Band: Herpes
Album: Das kommt vom Küssen
Label/Vertrieb: Tapete
Veröffentlichung: 26. März 2010
Website: Herpes bei MySpace
Geschrieben von: JHG Shark
Im Sommer 2006 gründeten Florian Pühs und Gabor Gold die Band Herpes. Anna Hjalmarsson, Christoph Neudeutsch und Philipp Schreiner kamen etwas später dazu. Sie wollten den 80er Wave mit den heutigen elektronischen Möglichkeiten und der Berliner Techno Szene in Einklang bringen.
Das Resultat heisst Das kommt vom Küssen und wurde als LP und CD veröffentlicht.
Opener: “Das Manifest“ schnell, kurz und heftig… (Deutsch)-Punk. Der Einsatz des Synthesizer passend… Electro Clash? Egal wie es heisst, ab geht es und macht Laune… Die Stimme überschlägt sich fast… nach 1:59 Minuten aus… wow! Etwas gemütlicher geht es weiter mit “Keine Experimente“. Freche knackige Synthline, fette Rhythmusgitarre. „… klatscht in die Hände und drehe dich nach rechts… beweg die Hüften dreh dich nach links… “. Nicht nur in diesem Song hat der Text etwas mit der Neuen Deutschen Welle zu tun.
Zwo, Drei, Vier “Very Berlin“ ein pochendes, schellzugtempo, elektro Rock’n‘Roll Arpeggio. In der Bridge ein schnelles, dumpfes Gitarrenriff. Klingt Berlin wirklich so? Hektische Grossstadt kommt mir in den Sinn und immer mit dem Kopf durch die Wand. “Verstimmt I“, eine weitere Nummer die ins die Ohren geht und gleich weiter zu “Verstimmt II“. Das Tempo ist ultraschnell „… deine Augen verraten dich… Kälte kriecht… du siehst was keiner sieht…“.
In “Verzettelt“ hat es eine coole wiederholende Tonfolge die an DAF erinnert, eine waveige Gitarre und eine monotone Bassline. Das geht ins Ohr, meine Füsse sind nicht auf dem Boden zu halten. Die Stimme von Florian hektisch und einschneidend. Mit 3:13 Minuten der längste Song auf dem Album.
Mit rund 23 Minuten (10 Songs) ein kurzes Album, aber in der Kürze liegt bekanntlich die Würze. Das trifft bei Das kommt vom Küssen voll zu. Ich habe die Band neulich live gesehen, eindrücklich was da kommt, frech und ohne Schnörkel stellt sich die junge Band auf die Bühne und vertritt ihre Sicht der Dinge.
Wem das gefällt, der sollte mal Devo „Freedom Of Choice“, Quit Your Dayjob „Sweden We Got A Problem“, Spillsbury „Auf zum Atmen“ oder Ideal „Ideal“ seinen Lauscherchen zuführen.
Tracklist:
1. Das Manifest
2. Keine Experimente
3. Das Ding auf F
4. Very Berlin
5. Galeristen
6. Verstimmt I
7. Verstimmt II
8. An einem Sonntag im August
9. Verzettelt
10. Das kommt vom Küssen
Bandmitglieder:
Florian Pühs – Gesang
Gabor Gold – Gitarre
Anna Hjalmarsson – Tasten
Christoph Neudeutsch – Schlagzeug
Philipp Schreiner – Bass
Gründungsjahr:
2006