Autor: Markus Heitz
Titel: Kinder des Judas (Band 1)
Verlag: Droemer Knaur
Geschrieben von: Nicole Imhof
Der deutsche Autor Markus Heitz hat mit seiner Fantasy-Reihe „Die Zwerge“ einen weltweiten Erfolg gelandet. Und auch ich habe die vier ca. 5 cm dicken Schmöker verschlungen, als gäbe es kein Ende. Nach jeweils gut über 600 Seiten Lesespass, war den Zwerge-Fans der dritte Band und das eigentliche Ende nicht genug und sie forderten eine Fortsetzung, die Markus Heitz daraufhin lieferte. Und weil mir der geniale Schreibstil und die fantasiereiche Erzählung der Zwerge so gut gefallen hatten, konnte ich jetzt endlich mit dem Lesen der Judas-Serie beginnen und war gespannt.
Ein völlig anderes Thema, aber nicht weniger mitreissend. Der erste Judas-Band „Kinder des Judas“ ist bereits 2007 erschienen und wurde ebenfalls bereits ein Bestseller. Zu Recht, denn die Judaskinder sind eine Vampir-Saga, die nichts mit pubertärer Blutsauger-Kitsch-Romantik zu tun hat. Eine reife Geschichte um die Vampirin Scylla (oder auch Theresia „Thea“ Sarkowitz oder Sia… eine Frau mit vielen Namen) die im 17. Jahrhundert im Osmanischen Reich aufwuchs. Nach der Ermordung ihrer Mutter lebte sie bei ihrem bis dahin verschollenen Vater Karol, von dem sie u.a. in Alchemie unterrichtet wurde.
Karol war es auch, der ihr das Vampir-Gen weiter vererbt hatte und sie nun den Umgang mit dem Blutdurst lehren musste. Doch ihr freier Geist und steht im Gegensatz zu den elitären Strukturen ihrer neuen Familie. Und so kommt es, dass sie sich gegen ihre eigene Rasse auflehnt und schlussendlich von ihresgleichen gejagt wird.
Eine kurze Zusammenfassung über diesen ersten Band zu schreiben, ist für Wahr keine einfache Aufgabe. Zu viele Handlungsstränge und neue Wesen kommen darin vor. Was ich jedoch u.a. sehr sympathisch und interessant fand war, dass die Geschichte um Scylla, welche in der heutigen Zeit angesiedelt ist, sich meistens in Leipzig abspielt. Und wenn man die Stadt ein bisschen und die Gothic-Szene ein bisschen kennt, muss man mehr als nur einmal darüber schmunzeln, wenn Schauplätze wie das Völkerschlacht-Denkmal oder die Moritz-Bastei darin vorkommen. Markus Heitz scheint die Stadt Leipzig zu lieben, genauso wie seine Affinität für Fantasy und Vampire.
„Kinder des Judas“ ist also der Einstieg und die Geschichte der Vampirin Scylla. Beste bluttriefende romantische Unterhaltung, temporeich und kurzweilig geschrieben. Die Saga mit dem richtigen Biss.
Weiter geht es mit Band 2 – Judassohn und Band 3 – Judastöchter. Die Erben von Scylla.
Erscheinungs-Datum: 2007 Erstausgabe
Format: Taschenbuch, 720 Seiten
ISBN: 978-3-426-63768-5