Band: Hanter Dro
Album: Death By Algorithm
Genre: Post-Hardcore
Label: Little Jig
VÖ: 17. Januar 2020
Webseite: Hanter Dro bei FB
Neues aus dem Hause Hanter Dro. Die vier Jungs aus Luzern haben sich drei Jahre lang Zeit genommen, um einen Nachfolger auf ihr 2017 erschienenes, selbstbetiteltes Debütalbum zu kreieren. Mit „Death By Algorithm“ ist es nun zu Beginn der Dekade soweit, neun brandneue Post-Hardcore Perlen aus der Innerschweiz.
Los geht es beschwingt und melodiös mit „Turtle Man“, einem wunderbaren Track, der gleich mal alles bietet, was Hanter Dro ausmacht. Verspielte Gitarrenriffs und -Melodien, treibende Drums und die wuchtige, harte Stimme von Sänger Tim Fischer. Gekonnt mischen die Herren harsche Hardcore-Vocals mit sphärischen Gitarrenläufen, den stampfenden Schlagzeugbeat mit schwebenden Melodien und laute, harte Parts mit verspielten, sanften Teilen. Die Balance wird auch im zweiten Song, dem Titeltrack „Death By Algorithm“, beibehalten. Das Lied baut auf dem Zusammenspiel von Hardcore und Alternative Rock auf und es fällt schwer, dabei still sitzen zu bleiben.
Mit „Transceiver“ drehen Hanter Dro das Level an Intensität und Verstörtheit noch weiter nach oben. Immer wieder in diesem Song wird ganz dem Namen entsprechend eine Radio- oder TV-Transmission im Hintergrund eingespielt, was dem Stück eine unangenehme, rastlose Atmosphäre verleiht. Tims Stimme dazu so flehend und aggressiv wie noch nie, „what is the signal that you transmit?“ – wirklich sehr interessantes und intensives Stück. Etwas eine Verschnaufpause bietet dann „Animal Triste“, welches relativ gradlinig und verhältnismässig leicht zu verdauen ist, jedoch nicht weniger ansprechend.
Die sechsminütige Tour de Force „Skeleton Walk“, das instrumentale „Endlos“ oder das aggressive „Pain Killers“ beweisen weiter eindrucksvoll, was für unglaublich interessante Musik die vier Luzerner kreieren können. Die Stücke sind nie leichte Kost und verlangen einem einiges ab, aber man fühlt sich als Hörer*in nie überfahren oder gar überfordert. Die Mischung gelingt perfekt, das Hören ist vom ersten Song bis hin zum überraschend positiven und hoffnungsvollen Closer „In Empty Space New Matter Awakes“ ein Erlebnis.
Hanter Dro haben es auf „Death By Algorithm“ gekonnt geschafft, grandiose Songstrukturen mit vielen Emotion zu kreieren. Das Album ist äusserst abwechslungsreich, mal bitter und beängstigend, dann wieder versöhnend und beruhigend. Sehr intensiv, aber immer auf den Punkt gebracht. Und als grosses Ganzes funktioniert es perfekt, die Stücke bauen aufeinander auf, ergänzen einander und führen uns auf eine faszinierende und emotionale Reise. Die höchst professionelle Produktion und der druckvolle Sound aus dem hauseigenen Luzerner Studio tragen ihr Übriges dazu bei, dass „Death By Algorithm“ auf voller Länge zu überzeugen mag.
Tracklist:
1. Turtle Man
2. Death By Algorithm
3. Transceiver
4. Animal Triste
5. Skeleton Walk
6. Pain Killers
7. Endlos
8. Astronauts From The Underground
9. In Empty Space New Matter Awakes
Bandmitglieder:
Tim Fischer – Gesang und Synthesizer
Roman Krasniqi – Schlagzeug
Jerry Fischer – Gitarre
Ddominik Weingartner – Bass
Gründung:
2017
Text: David Spring