Band: Groombridge
Album: Boy From The Golden City
Genre: Alternative Rock / New-Prog
Label/Vertrieb: Prolog Music
Veröffentlichung: 6. November 2015
Webseite: groombridge.ch
Groombridge ist ein kleines Dorf in England, ein Ort in dem nicht viel geschieht und die Welt meist noch in Ordnung ist. Die Musik der gleichnamigen Band aus Burgdorf BE steht im krassen Gegensatz dazu. Die aufgenommenen Welten sind gross, wild und aufregend – somit Klangformen die man zu selten aus der Schweiz vernimmt.
Wagemut und Durchdachtheit, die Mannen aus dem Kanton Bern stürzen sich Hals über Kopf in den farbenfrohen Rock, ohne je die Übersicht zu verlieren. „Boy From The Golden City“ ist ein Werk für Magier mit glänzenden Augen.
Selten trifft man auf einen neuen Namen hinter dem sich so viel Können verbirgt. Was Groombridge auf ihrem vierten Album aufzeigen, ist nicht nur eine explosive Mischung aus alternativem Rock, Experimenten und Kunst, sondern ein perfekt geformtes Werk.
Die Mitglieder haben so lange an den einzelnen Tönen gefeilt, bis jeder an seinem richtigen Platz sass und nichts Überflüssiges in den Liedern steckte. Dabei wurden die Lieder wohl nicht nur tausend Mal umgebaut und neu strukturiert, sondern die Melodien und Riffs frech verfremdet. Gerne erinnern Groombridge an Mischkünstler wie Incubus, bleiben aber immer bei sich selber.
Effektgeräte, Mixer und Computer übernehmen Gitarre und Bass und zwängen sie in neue Gefässe. Jeder Musiker hantiert dazu mit Synths und Geräuschen, der Stilwechsel funktioniert in und zwischen den Liedern gleich fliessend. Die Platte klingt somit nicht nur extrem durchdacht, sondern ist mit seiner Laufzeit von 40 Minuten knackig und voller Energie.
Nie fühlt man sich über- oder unterfordert, man jubelt den Mannen zu. Wenn eingängiger Gesang auf abgehackte Gitarrenspuren und knisternde Elektrodrums trifft, dann in einem harten Rockgebräu verschwimmt und am Ende als Pop-Phoenix neu aufersteht, kann man sich nur verneigen.
Groombridge haben nicht nur in der Schweiz viele Stunden an ihrer Musik gebastelt, sondern in China eine Konzertreise veranstaltet und dabei Unmengen an Erfahrungen gesammelt.
Dadurch ist diese Platte nicht nur eine Wucht und ein genialer Ausdruck an Musik, es zeugt auch von unbefangenem Umgang mit dem Hobby und der Lust an der Neugestaltung des Bekannten. Eine genaue Klassifizierung der Lieder entfällt, der Entdeckergeist lebt auf. Zum im Auge behalten.
Tracklist:
1. Maelstrom
2. Cold Blood
3. Popular Science
4. The Resigned Maestro
5. Willkommen auf der Infobrücke
6. Let Me Tell You Something
7. Skyscrapers
8. Eldorado
9. The Boy From The Golden City
10. OMG
11. 360°
Bandmitglieder:
Christian Berger – Gesang, Gitarre und Synthesizer
Thomas Hess – Gitarre und Synthesizer
Philipp Hirschi – Gitarre und Synthesizer
Lukas Breitenstein – Schlagzeug
Silvan Grütter – Bass
Gründung:
2001
Text: Michael Bohli