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Band: Gothminister
Album: Anima Inferma
Label/Vertrieb: Danse Macabre / Alive
Veröffentlichung: 25. März 2011
Website: www.gothminister.com
Geschrieben von: Luke J.B. Rafka
Rücktritt vom Rücktritt – uns wird immer noch keine Wahrheit mitgeteilt
Wie auch die Politiker in der ganzen Welt, vermeldete der nordische „Kulturminister“ Bjørn Alexander Brem der düsteren Sounds nicht ganz die Wahrheit! Sollte doch nach dem dritten Album der norwegischen Band Gothminister Schluss sein!
Nun sind ja bekanntlicherweise Lügen und Wahlversprechen nahe Verwandte und in der Politik wie ein roter Leitfaden zu erkennen, so musste auch tatsächlich ein neues Wahlprogramm der norwegischen Düsterrocker her! “Anima Inferna“ heisst nun dieses Programm und besticht in Form eines Compact-Disc-Tonträgers mit einer etwas härteren Gangart, bereits seit März das musikbegeisterte Gothicvolk.
So muss also mit dem Normalbürger umgegangen werden?
Wie im realen Leben wird jede Menge theatralische Düsternis mit dramatischen Klängen, dem Volk eingehaucht. In Form von interessanten Frauenchören und einer Menge synthetischen Streichersounds werden die einzelnen Tracks auf dem Silberling präsentiert. Hier bewegt sich Gothminister gekonnt, nach Art eines jeden Politiker in der Welt, irgendwo in der Unentschlossenheit des poppigen Electro- bzw Gothic Rock und Dark Metal. Symphonische Flächen bedecken zum Teil unvorteilhaft die kleinen Löcher im Soundteppich, was teilweise wirklich überladen klingen mag. Getreu, wie in der Politik, wird auch hier ebenso viel Luft für wenig Sinn verschwendet!
Bei den norwegischen Gothminister habe ich nun den Eindruck, dass klar eingängige Songs durch unnötig ausschweifende instrumentale Parts aufgedunsen wurden. Der Opener „Stonehenge“, der allein durch seinen Titel eine gewisse Mysteriösität an musikalischer Landschaft darstellt, wurde mit diesen Instrumentalecken überhäuft! Auch „Juggernaut“, welches sich düster gelangweilt daher schleppt. Der dritte Track also eher einer, den man weiterzappen möchte. Der mögliche Clubhit „Liar“, mit seinen elektronisch gehaltenen Strophen, wird im einprägsamen Refrain und typischen Gitarrenparts in Gothministermanier zu einer feinen, tanzbaren Nummer. Da dieser Track noch ein weiteres Mal auf dem Silberling vertreten ist, zeigt wieder einmal die Suggestion der politisch, musikalischen Herrschaft, dass dieser Silberling doch eine enorme Abrundung zum finalen Paukenschlag bekommt.
Alles in allem, eine schöne Scheibe, die mit Härte, Düsternis und sanften Synthklängen eine Mischung darbietet, die sich hören lässt. Doch leider wirkt das Album beim Durchlauschen allerdings ein wenig zu kurz…
Tracklist:
01 Stonehenge
02 Liar
03 Juggernaut
04 616
05 Solitude
06 The Beauty Of Fanatism
07 Anima Inferna
08 Fade
09 The Beast
10 Hell Opens The Gate
11 Liar (Goatmanifest Remix)
Bandmitglieder:
Gesang – Bjørn Alexander Brem
Gitarre – Glenn Nilsen
Keys – Tom Kalstad
Schlagzeug – Christian Svendsen