Metal Blade Records / VÖ: 7. Oktober 2022 / Extreme Metal
goatwhore.net
Text: Cyril Schicker
Aneinandergereihte sinngleiche Wörter (schwarzer Rappe, kleiner Zwerg, Zukunftsprognose o.ä.) gelten als Pleonasmus. Doch ist ein Pleonasmus falsch? Nein. Semantisch sind sie überflüssig, als rhetorisches Stilmittel haben Pleonasmen durchaus Daseinsberechtigung. «Extremer Extreme Metal» ist wohl auch ein Pleonasmus. Aber kein überflüssiger, beschreibt er doch das, was Goatwhore spielen, am treffendsten. Per Definition ist Extreme Metal die «Genre-Herberge» für Thrash Metal, Death Metal und Black Metal.
Doch wo Goatwhore draufsteht, stecken nicht nur Thrash Metal, Death Metal und Black Metal, sondern auch Sludge Metal, Speed Metal und sogar eine Portion Melodic Death Metal drin. Extremer Extreme Metal eben. Und eben genau so hört sich „Angels Hung From The Arches Of Heaven“ an, das neueste Werk der 25-jährigen Metal-Institution aus New Orleans.
Es ist ein gelungener Mix aus Schnelligkeit sowie Midtempo, flankiert von schweren Riffs – und getragen vom giftig-bösen und brachialen Berserker-Gesang à la Louis B. Falgoust II. Studio-Album Nr. 8 aus dem Hause Goatwhore ist über die gesamte Spieldauer von knapp 50 Minuten hinweg abwechslungsreich, kurzweilig und wuchtig.
Selbst nach unzähligen Durchläufen stellt sich keine Abnützungserscheinung ein. Im Gegenteil, die Platte ist schon beim ersten Mal bärenstark, wird aber trotzdem bärenstärker und bärenstärker.
PS: Bärenstark – Pleonasmus oder nicht?