Band: Giancarlo Erra
Album: Departure Tapes
Genre: Neoklassik / Ambient
Label: Kscope
VÖ: 2. Juli 2021
Webseite: giancarloerra.com
Bekannt als Kopf und Frontmann von Nosound, hatte Giancarlo Erra nach der Veröffentlichung seines ersten Soloalbums 2019 die Absicht, sein nächstes Werk experimenteller zu gestalten. Durch den plötzlichen Tod seines Vaters wurde alles anders und mit „Departure Tapes“ liegt eine Platte vor, die sich nahe dem Ambient gibt, mit der Neoklassik flirtet und als Verarbeitung von Trauer und Verlust funktioniert. Komplett instrumental gehalten, sechs Stücke mit bedächtigem Aufbau und düsterer Stimmung.
Streicher und elektronische Verzerrungen finden am Anfang bei „Dawn Tape“ zusammen, Giancarlo Erra nimmt sich Elemente aus allen klanglichen Welten und erhoffte sich dadurch eine Besserung und Abschluss der schwierigen Zeit. Mit „A Blues For My Father“ am Ende von „Departure Tapes“ findet das Licht zurück, als zuversichtliche Verabschiedung werden die zuvor gehörten dunklen Schwingungen vertrieben. Bedächtig und ohne grosses Volumen, dafür so elegant wie gewohnt bei Erra.
Mit dem titelgebenden Longtrack darf das Klavier als zentrales Instrument leiten, begonnen als Liveexperiment und innerhalb eines Nachmittags komponiert. Trotz der thematischen Schwere bietet Giancarlo Erra mit seiner neuen Musik die experimentelle Luftigkeit, welche er sich vor zwei Jahren gewünscht hatte. Zugleich sind Schönheit und menschliche Nähe zentrale Punkte des Werks – man taucht gerne tief in die Klänge ein.
Tracklist:
1. Dawn Tape
2. Previous Tape
3. 169th Tape
4. Unwound Tape
5. Departure Tape
6. A Blues For My Father
Bandmitglieder:
Giancarlo Erra
Gründung:
2005
Text: Michael Bohli