Black Lion Records / VÖ: 17. September 2021 / Doom Metal
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Text: Pink
Die italienischen Trauerweiden Ghostheart Nebula veröffentlichen nach einer längeren Anlaufzeit in Form der EP „Reveries“ (2018) und der Singleauskoppelung von „Apathethic Lacrymae“ (2020) ihren ersten Longplayer „Ascension“.
Besagte 2018er-EP hat der Combo vor allem unter ihren eigenen Landsleuten hohes Ansehen entgegengebracht. Irgendwo angesiedelt zwischen Draconian und Theater Of Tragedy spricht das Album bestimmt eine größere Gemeinschaft Hörerschaft an.
Ghostheart Nebula halten sich nicht so gerne kurz und fahren mit dem Opener „Mira“ gleich mit elf Minuten ins Feld, welcher damit auch die längste Spielzeit des Albums markiert. „Mira“ ist tragend- und traurig-schleppend und spoilert, zuzüglich der glockenklaren Engelsstimme der Gastsängerin, welche die tiefen Growls zuweilen ablösen, eigentlich schon alles, was in der nächsten Zeit auf dem Album passieren wird.
Doom Metal hat sich noch nie durch große spielerische Zurschaustellung definiert, sondern einzig und allein von tiefen Gefühlen und Emotionen, die in nahezu jedem Ton und in jeder Textzeile innewohnt, ausgezeichnet. Doom muss den Hörer abholen und dort berühren, wo es auch wehtun kann.
Bei Ghostheart Nebula, spüre ich das alles nicht. Mir fehlt der musikalische Impuls, der sich über mein Gehör unter meine Haut bewegt und mich wohlig-kalt erschaudern lässt, aber inmitten all dem innewohnendem Sterben und Leid meinen Herzschlag stets in Gang hält. Der Anker, der mir in Form eines einprägsamen Riffs die Hand reicht fehlt mir bei „Ascension“ vollends. Ist vielleicht etwas viel verlangt von einer noch jungen Band wie Ghostheart Nebula. Aber eben genau das muss mir ein Doom-Album liefern können. „Ascension“ ist mir zu gespielt, zu pathetisch. Ich kaufe Ghostheart Nebula die Trauer, die sie auf dem Album vorgeben schlichtweg nicht ab, denn es schwingt grundsätzlich zu viel „Kitsch“ mit.
Somit ist bei mir nicht wirklich etwas haften geblieben. Die Eckpunkte fehlen mir dafür komplett. Das Album hängt irgendwo in der Atmosphäre des weiten Universums, verpasst es aber, mit markanten Riffs an meinen Hirnsynapsen anzudocken und lässt mich allein und leer zurück.