Band: Ghost & Writer
Album: Red Flags
Label/Vertrieb: Metropolis Records
Veröffentlichung: 12. März 2013
Website: ghostandwriter.com
Geschrieben von: JHG Shark
Jean-Marc Lederman und Frank M. Spinath haben das Projekt Ghost & Writer 2006 gegründet. Zum Ende des Jahres erschienen 4 Tracks auf dem „Fourplay” Sampler von Nilaihah Records. Jean-Marc und Frank sind nicht gerade Frischlinge in der Musikbranche. Der Belgier Jean-Marc hat unter anderem bereits mit Fad Gadget und Front 242 gewerkelt, ist Produzent und schreibt Musik für Videospiele. Frank ist Sänger und Texter bei Seabound, Edge of Dawn, Radioaktivists und Professor an der Universität des Saarlandes.
Weil beide Protagonisten vermutlich ziemlich viel um die Ohren hatten, erschien ihr Debütalbum „Shipwrecks“ erst 2011. Das vorliegende, zweite Album „Red Flags“ wurde Mitte März 2013 in den Verkauf gebracht.
Der Opener „Gambit“ ist ein intelligent aufgebauter Synthie-Pop Track, mit harmonischen Melodiebögen und einem kraftvollen, synthetischen Rhythmuspart und lebt vom angenehmen und klaren Gesang von Frank. „Hurricane” ist treibender, die Kombination von Bassline und Drumcomputer ist soundmässig bestens umgesetzt. Dann ist da noch der zuckerige Klang dieser drei Töne, die sporadisch zu hören sind und sich ins Ohr einschmeicheln.
Mit mystischen Noises beginnt „Shine“, die Überleitung zu einer mächtigen pumpenden Bassline, die durch einen klopfenden Rhythmus unterstützt wird ist gelungen. Die Gesangspur wurde leicht mit Effekten verfremdet, der Refraingesang kommt ohne aus. So entsteht der Eindruck das zwei verschiedene Personen singen würden.
Nicht mehr treibend und entspannter klingt „Never Take Fire“, hier präsentiert Jean-Marc seine langjährige Erfahrung in Sachen Songdesign und Aufbau, kein Ton zu viel, wunderbare Sounds vereinigen sich zu einem melancholischem Electro Track. Auf einem rhythmischen Untergrund mit einem popigen Soundgewand präsentiert sich „Just The Same“. Mehr musikalische Ecken und Kanten sind bei „Beyond Repair” zu hören, auch die Sounds sind nicht mehr so glatt, mir gefällt das Spiel mit den verschiedenen Rhythmus-Pattern.
Mit einem dunkel klingenden Arpeggio beginnt „(Do I Have) Your Word“, flüsternd gesprochene Sätze begleiten zum schwerfälligen Start des Tracks. Nochmals kommt die einprägsame Stimme von Frank voll zur Geltung. Mit einem Sample aus den Worten „Glücklich ist wer vergisst, was doch nicht zu ändern ist“ endet die letzte Nummer.
Die restlichen Tracks sind Versionen der Songs von „Red Flags“ die andere Bands und Künstler für Ghost & Writer interpretiert haben. Dabei möchte ich „(Do I Have) Your Word (Titanic Moon)” heraus heben. Es klingt wie ab einer Schellackplatte, hat ausser zwei Strophen Gesang nichts mit dem Original zu tun und klingt ganz unelektronisch.
Wer sich dieses Album kauft, erwartet gut produzierte Musik irgendwo zwischen Dark Electro und Synthie-Pop.
Tracklist:
1. Gambit
2. Hurricane
3. Shine
4. Never Take Fire
5. Just The Same
6. Beyond Repair
7. Demons Crawl
8. (Do I Have) Your Word
9. Gambit (Akanoid)
10. Hurricane (Splitter)
11. Shine (Acretongue)
12. Never Take Fire (Secret)
13. Just The Same (Iris)
14. Beyond Repair (Diskonnekted)
15. Demons Crawl (Dead When I Found Her)
16. (Do I Have) Your Word (Titanic Moon)
Bandmitglieder:
Jean-Marc Lederman – Musik und Produktion
Frank M. Spinath – Gesang und Texte
Gründung:
2006