Band: Francis Of Delirium
Album: All Change
Genre: Indie Rock
Label: Dalliance Records
VÖ: 19. Juni 2020
Webseite: francisofdelirium.com
Jana Bahrich und Chris Hewett sind ein ziemlich ungleiches Duo. Sie 18, aus Vancouver, eiserne Stimme irgendwo zwischen Alanis Morisette und Dolores O’Riordan, dazu eine Gitarrenbearbeitung à la Grohl, Musikhandwerk aus der Garage, im Selbststudium perfektioniert. Er 30, aus Seattle, harte Drum-Grooves, hardrockig, dazu das Händchen für die Produktion, Erfahrenes musikalisches Raubein.
Die Ungleichheit schreit förmlich nach einem Duo-Projekt wie es Francis Of Delirium ist. Denn vereinte Ungleichheit verspricht Unverkennbarkeit.
Was dann auf der Debüt-EP „All Change“ kommt, ist etwas ernüchternd. Ja, da sind wohl die ineinander verwobenen, clever komponierten Gitarrenparts zwischen fettem Brett und sensiblem Glitzergezupfe. Da sind auch ansprechende Melodienlinien, wie Wolldecken drübergelegt, ab und zu elegant harmonisiert und doch nicht so feingliedrig, dass sie das Rockgenre verlassen würden. Das Material ist gut komponiert und knackig aufbereitet.
Doch in jedem Song gibt es eine Art Leerstelle, die Janas Stimme von ihrem Gitarrenhandwerk trennt. So als wäre sie selber zwei sich fremde Musikerinnen in einer. Und diese innere Distanz ist auch der Grund, weshalb man bei „Broken“ an No Doubt denkt, bei „Karen“ an Sonic Youth und bei „Ashamed“ an die Cranberries – anstatt an Francis Of Delirium.
Vielversprechend ist der frische Soundstoff aus Luxembourg nichts desto trotz. Musikliebhaber müssen sich lediglich etwas gedulden, bis Singjana, Spieljana und Chris zu Francis verschmelzen.
Tracklist:
1. Broken
2. Ashamed
3. Karen
4. Circles
5. Quit Fucking Around
Bandmitglieder:
Jana Bahrich – Gesang
Chris Hewett – Gitarre
Gründung:
2019
Text: David Kilchör