Profound Lore Records / VÖ: 29. September 2023 / Dark Wave, Shoegaze
alifeofnone.com
Text: JHG Shark
Im April 2020 veröffentlichte Fearing aus Oakland (USA) ihr Debütalbum «Shadow». Zwei Jahre später folgte die EP «Desolate». Nun erschien Ende September 2023 das neue Album «Destroyer» beim kanadischen Label Profound Lore Records.
Der schnelle Rhythmus (160 BPM) treibt «I Was So Alive» voran, das Spiel auf der Lead-Gitarre erzeugt mit den Synthesizer-Strings im Refrain eine melancholische Stimmung. Der hallende Gesang gibt dem Track einen zusätzlichen dunkeln Anstrich. Bei «Scars» fällt das druckvolle Spiel auf dem Bass mit Flanger-Effekt auf. Die Shoegazer-Gitarren ergänzen die dichte Soundwand. Dank dem leidenschaftlichen Ausdruck im Gesang entsteht eine bewegte Dark Wave Nummer. «Destroyer», der Titeltrack, hat ein nachdenkliches Ambiente, bei dem mir die Sounds und das Arrangement des Drum-Patterns speziell gefallen.
Der Song «Let It Grow» ist eine wunderbare Begleitung für einen Spaziergang durch den Wald im herbstlichen Gewand, bei dem gerade die Sonne den Weg durch den Nebel sucht. Ein schleppender Beat ist eines der Markenzeichen von «The Sun Sets On Me», zusammen mit der sanften Melancholie und spannungsgeladenen Dramatik entsteht so ein imposantes Werk. Der dumpfe Kick und das melodiöse Spiel auf den Bass-Saiten bei «Finding Where You Are» haben eine beruhigende Wirkung, die Klänge der Gitarren und der Gesang geben dem Song eine dunkelschöne Mystik.
Das Echo auf der elektronischen Snare-Spur bei «The Flame» hat einen besonders speziellen Charme. Der langsame Track wird von warmen Synthesizer-Klängen getragen, die sanft gespielten Melodiebögen von den Gitarren fügen sich glorios in das Konzept ein. «Gravity» ist eine Dark Wave Song, die Rhythmus-Gitarre verzaubert mit akustischem Klang, während im Hintergrund die Lead-Gitarre leise vor sich hin schnurrt. Ein raffiniertes Drum-Pattern dringt bei «You See Me» aus den Boxen, im Grundthema ergänzt eine sporadische Gitarren-Melodie den bedrückten Gesang. Im letzten Viertel wird der Sound intensiver und bringt das Album zu einem beeindruckenden Abschluss.
Wer Dark Wave mit Shoegaze Einflüssen mag, sollte sich das inspirierte Werk «Destroyer» von Fearing aus Okland auf jeden Fall anhören.