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Band: Esoterica
Album: The Riddle
Label/Vertrieb: Trak / Intergroove
Veröffentlichung: 28. Mai 2010
Website: www.esoterica1.com
Geschrieben von: Nicole
Das schöne an der Arbeit als Musikjournalistin ist ja, dass ab und zu etwas auf dem Schreibtisch landet, das sich völlig unerwartet als ein hammer Album herausstellt. So geschehen soeben mit dem neuen Werk der Engländer Esoterica, „The Riddle“. Total ahnungslos und unwissend wer und was sich dahinter verbirgt, war die Überraschung ob solch starker Musik umso schöner. Gut, wer letztes Jahr Marilyn Manson live gesehen hat, dem ist Esoterica als Vorband vielleicht bereits über den Weg gelaufen, mir bis anhin auf alle Fälle noch nicht.
Erst 2008 brachten sie ihr Debüt-Album „The Fool“ heraus und Ende 2009 bereits das zweite, „The Riddle“, welches nun hier in der Schweiz und Deutschland nochmals auf den Markt kommt. Esoterica machen satten Alternative oder Progressive Rock à la A Perfect Circle oder Tool.
Und gleich das erste Stück “Scream” fegt den Hörer vom Hocker und lässt ordentlich Dampf ab. Harte Drums und Gitarren-Riffs, eine satte Bassline mit einer Stimme und Gesang, ähnlich dem bereits erwähnten Sänger von Tool, Maynard James Keenan. Auch „Tomorrow I Won’t Remember” rockt in den Boxen und geht direkt in den Nacken zum headbangen …
Mit zarten Klaviertönen fängt „Chemicals“ an, harte Metal-Gitarren-Riffs kommen dazu und schon fühlt es sich anfänglich so an, als wenn hier gleich eine Metal-Walze folgt. Was aber folgt ist eine absolut dramatische, schmerzhaft schöne Ballade, wie es nur mit der Härte von Rockmusik zu schaffen ist. Drama pur. Auch bei „Fill Me With Love“ geht es unmissverständlich um die Liebe und entsprechend gefühlvoll wird hier Liebe erfleht und herbei gesungen.
Das nächste Stück „Silence“ kam mir gleich bekannt vor, da die Erschöpfer dieses wunderbaren Liedes “Delerium“ schon seit Jahren bei mir im CD-Regal stehen und dieses immer wieder meinen Weg kreuzt. Esoterica setzen dieses fast schon epische Stück gut um und lassen mich darin versinken wie beim Original. Einfach ein grandioser Song.
„Python Tree“ ist dann definitiv wieder ein mitreissender Progressive Rock Song. Sphärisch, Tempowechsel, knackige Riffs und gefühlvoller Gesang. Und auch „The Humming Song” geht direkt durch Mark und Knochen. Das mehrstimmige Summen (humming) verursacht Hühnerhaut und lässt die Gedanken in die Ferne schweifen, wunderbar.
Und mit „Goth Girl“ wird gleich noch eine Ladung Tränendrüsen oben drauf gehauen. Ein Stück, das dieses Album sehr schön und ruhig abgerundet hätte. Doch Esoterica lassen es am Schluss nochmals richtig krachen und setzen mit „Watch This Drive” kurz noch ein Statement zum Abschluss.
Esoterica, definitiv eine Entdeckung der Extraklasse!
Tracklist:
1. Scream
2. Tomorrow I Won’t Remember
3. Chemicals
4. The Empire Of Eyes
5. Fill Me With Love
6. Silence
7. Manimal
8. Python Tree
9. The Riddle
10. Bleed (Til We’re Blue)
11. The Humming Song
12. Goth Girl
12. Watch This Drive
Bandmitglieder:
Tobias – Vocals
Matthew – Guitars
Bari – Guitars
Luke – Drums
Laura – Bass