Band: Erregung Öffentlicher Erregung
Album: EÖE
Genre: Post-Punk / NDW / New Wave
Label: Schlappvogel Records
VÖ: 4. September 2020
Webseite: eöe.com
Kein öffentliches Ärgernis, sondern öffentliche Erregung wollen Erregung Öffentlicher Erregung erregen. Und das tun sie gekonnt: Wer dachte, das Comeback des Post-Punk sei langsam wieder vorbei, der hat weit gefehlt.
Das deutsche Quintett liefert auf ihrem ersten Longplayer „EÖE“ gleich 20 Songs und fast eine Stunde Musik. Die Songs pendeln dabei eingängig zwischen punkigem Gitarrensound und Avantgarde-Pop, 80er, aber reloaded. Ihre grösste Stärke sind jedoch die Lyrics: Ob schön düster („Anna“), kritisch („Vermessen“) oder ganz banal („Kacke in der Jacke“), sie sind immer auf den Punkt.
Treiberin dieser textlichen Ergüsse ist Sängerin Anja Kasten. Sie versorgt sie mit der nötigen Energie, presst die Worte heraus, lässt sie lakonisch fallen oder die letzten Silben hochschnellen. Die Vergleiche mit Annette Humpe oder Nina Hagen kommen nicht von Ungefähr. Und auch die Jungs in der Band wissen, wie man Hits macht: Das Schlagzeug treibt, die Bässe wummern, Gitarren und Synthies versetzen einen zurück in abgeranzte Keller, in denen es ordentlich kracht.
Mit „EÖE“ ist Erregung Öffentlicher Erregung ein tolles Debütalbum gelungen. Es klingt runder als die bisherigen EPs, jedoch nicht ohne die nötigen Ecken und Kanten missen zu lassen, und die Texte sind einfach gut. Erregen lassen empfohlen.
Tracklist:
1. Im Schatten der Laube
2. Vermessen
3. Kapitän
4. Wellness
5. Blaue Zähne
6. Langeweile
7. Biosphärenreservat
8. Anna
9. Bei mir zuhause
10. Kapitängelöt
11. Kein Bock auf Frühstück
12. Deine Haare
13. Ataraxie
14. Hohe Schuhe
15. Da wo wir am schönsten sind
16. Kraut
17. Kacke in der Jacke
18. Fernsehmusik
19. Disko
20. Jugendlich
Bandmitglieder:
Anja Kasten – Gesang
Michael Hager – Gitarre
Philipp Tögel – Synthesizer
Laurens Bauer – Bass
Michael Schmid – Schlagzeug
Gründung:
2015
Text: Cornelia Hüsser